[165] 2S. Amatus, Ep. (13. Sept.) Der hl. Amatus (von den Franzosen St.-Amé genannt), Bischof von Sitten oder Sion (Sedunum) in Wallis, wandelte von Jugend auf in treuer Erfüllung der Gebote Gottes und wurde im Jahre 670 auf den bischöflichen Stuhl von Sitten erhoben. Andere nennen Sens statt Sitten; aber ohne allen Grund, indem der Mönch Hucbald von St. Amand im »Leben der hl. Richtrudis« versichert, der hl. Amatus sei nicht Bischof von Sens (Senonensis). sondern von Sitten in Wallis (Sedunensis) gewesen. Er war zuvor Abt des Klosters St. Moriz in Sitten, ehe er zur bischöflichen Würde erhoben wurde, was sich nach Mabillon (Annal. Tom. I.) aus dem Verzeichnisse der Aebte dieses Klosters und der Bischöfe von Sitten herausstellt. Er wirkte mit apostolischem Eifer in seinem Bisthume; allein unter Theodorichs III. schlimmer Regierung fielen die ungerechtesten Bezichtigungen auf Amatus, die zur Folge hatten, daß er, ohne gehört zu werden, in das Kloster St. Fursy zu Peronne, dessen Abt der hl. Ultan war, verbannt wurde. Amatus hatte in seiner Verbannung nur den einen Schmerz, daß seine Heerde indessen von einem Eindringling verwaltet wurde. Als der hl. Ultan gestorben war, nahm dessen Nachfolger Maurontius den hl. Amatus zuerst auf einige Zeit mit sich nach Hamay bei Marchiennes, hernach in das Kloster Breuil (Broylus), welches er gestiftet hatte, und übertrug ihm die Leitung dieses Klosters. Gottes Hand war sichtbar mit seiner Leitung; Alles war in der schönsten Ordnung darin; er selbst verschloß sich meist in eine Zelle bei der Kirche, aus der er nur am Sonntag hervorging, um dem Volke das Wort des Lebens zu verkünden. Er starb im Jahre 690. Nach seinem Tode erfüllte ein ungemein lieblicher Geruch die Zelle; auch andere Wunder verherrlichten sein Grab. Der Leib des Heiligen kam zur Zeit der normannischen Einfälle zuerst nach Soissons, dann am 1. Mai 870 nach Douai, wo er bis heute geblieben. Sein Name steht auch im Mart. Rom. am 13. Sept.