[181] 7SS. Anastasius et Soc., MM. (22. Jan.) Der hl. Anastasius, der Sohn eines Magiers, ward in allen Künsten seiner Secte unterrichtet, und widmete sich früher dem Kriegsdienste. Das Aufsehen, welches durch die Wegnahme des hl. Kreuzes durch den König Chosroes von Persien veranlaßt wurde, erregte in ihm die Begierde zu untersuchen, woher wohl die Verehrung der Christen für das Werkzeug einer ehrlosen Todesart kommen möge, und dieß brachte ihn dazu, die christliche Religion zu prüfen. Er entsagte nun mit seinem Bruder dem Waffendienste und zog sich in die Stadt Hierapolis zurück, wo er bei einem persischen [181] Münzer, der ein Christ war, wohnte, und öfters von diesem in die christliche Versammlung geführt wurde. Nach Jerusalem gekommen, ließ er sich daselbst taufen, vertauschte seinen persischen Namen Magundat mit dem griechischen Anastasius und zog sich zwei Stunden von Jerusalem in ein Kloster zurück, um hier desto ungehinderter die Taufgelübde halten zu können. Im Jahre 621 legte er das Ordensgelübde ab. Vom sehnlichsten Verlangen getragen, für Jesus zu sterben, verließ er nach 7 Jahren das Kloster und begab sich nach Diospolis, Garizim und zu Unsrer Lieben Frau nach Cäsarea in Palästina. Hier ward er von den Persern gefangen, gemartert und dann nach Persien zum Könige geschickt, der ihn zu bestimmten Zeiten stäupen und endlich im J. 628 an einer Hand aufhängen und solchergestalt enthaupten ließ. Nach Andern soll er mit noch 70 Andern erdrosselt worden seyn. Die Leichedes Heiligen, welche man mit jenen der andern Christen den Hunden vorgeworfen hatte, wurde allein von diesen gefräßigen Thieren verschont. Die Gläubigen kauften und beerdigten sie in dem Kloster zum hl. Sergius, das nicht weit entlegen war und von dem die Stadt Barsalon den Namen Sergiopolis erhalten hat. Später kam sein Leib nach Konstantinopel und dann nach Rom. Die siebente allgemeine Synode billigte den Gebrauch, das Haupt des hl. Anastasius zu malen. – Seine Reliquien sind zu Rom in der Kirche ad Scalas Sanctas neben dem Lateran. Sein Name steht am 22. Januar nicht nur im allgemeinen Theile des röm. Martyrologiums, sondern auch in jenem, welches für die Basilianer, Canonici regulares und den Karmeliterorden bestimmt ist.