[197] 45B. Andreas Caccioli, C. (3. Juni). Der sel. Andreas Caccioli, aus einer edlen Familie von Spello in Umbrien entsprossen (weßhalb er auch ab Hispello beigenannt wird), war anfangs Weltgeistlicher und Pfarrer eines Ortes im Bisthum Spoleto, dessen Einwohner ihn zu ihrem Hirten begehrt hatten. Als er in seinem 24. Lebensjahre Mutter und Schwester verlor, fühlte er sich immer mehr von der Welt losgerissen und endlich bewogen, in den neu errichteten Orden des hl. Franciscus zu treten. Er war auch beim Tode dieses Heiligen zugegen. Weil er der Regel nur allzugenau nachkam, wurde er im Jahre 1231 zweimal mit dem Gefängnisse bestraft. Nachdem er lange Zeit das Wort Gottes, besonders bei den Lombarden verkündigt hatte, zog er sich in ein einsames Kloster zurück, um sich einzig mit seinem Heile zu beschäftigen. Im J. 1264 starb er den Tod des Gerechten. Papst Benedict XIV. bestätigte die diesem Diener Gottes [197] erwiesene Verehrung, indem er dessen Reliquien feierlich erheben ließ. Im Jahre 1360 wählten ihn die Einwohner von Spello als Patron und erlangten durch seine Fürbitte Regen und Sonnenschein. Im J. 1597 fand man seinen Leib noch unversehrt. Sein Name findet sich im Mart. Rom. für die Conventualen und die Kapuziner am 3. Juni.