Andreas Dotti, B. (47)

[198] 47B. Andreas Dotti, C. (3. Sept.) Der sel. Andreas, ein Servit, wurde im J. 1256 zu Borgo-di-San-Sepolcro in Toscana aus dem vornehmen Geschlechte der Dotti geboren und hatte noch nicht das 18. Jahr erreicht, als er den hl. Philippus Benitius über den Text: »Wer nicht Allem entsagt etc.« predigen hörte und von der Kraft dieser Worte so erschüttert wurde, daß er sogleich den Entschluß faßte, Alles zu verlassen. Er warf sich zu den Füßen des hl. Predigers und bat um Aufnahme in den Orden der Serviten. Nachdem er in seiner Vaterstadt die Gelübde abgelegt hatte, wurde er zum Priester geweiht und arbeitete von nun an mit unermüdlichem Eifer an dem Seelenheile seiner Landsleute. Als der Bischof von Castello mehrere religiöse Häuser in der Nähe der Apeninnen mit dem Servitenorden vereinigt hatte, erbat sich Andreas von seinen Obern die Crlaubniß, in ein solches sich zurückziehen und ein einsiedlerisches Leben führen zu dürfen. Hier verweilte er mehrere Jahre und führte ein englisches Leben, wobei ihm vom Himmel außerordentliche Gnaden zu Theil wurden. Später riefen ihn seine Vorgesetzten wieder zurück, und er lebte nun ganz dem Predigtamte. Nachdem er mehrere Jahre in apostolischer Thätigkeit zugebracht hatte, zog er sich wieder in seine Einsamkeit zurück und brachte die übrige Zeit seines Lebens in Gebet und Betrachtung zu. Er starb am 31. August 1315 in seinem 60. Jahre. Seine irdische Hülle wurde in der Kirche zu Borgo zur Erde bestattet und geschahen an seinem Grabe viele Wunder. Als Papst Pius VII. von der öffentlichen Verehrung, welche dem sel. Andreas erwiesen wurde, sich hatte unterrichten lassen, bestätigte er dieselbe. Sein Name steht im Mart. Rom. für die Serviten am 3. Sept.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 198.
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