Angelus a Furcio, B. (4)

[211] [211] 4B. Angelus a Furcio, Conf. (6. Febr.) Der sel. Angelus – von seinem Geburtsort Furcht (Furcium), der im Bisthum Theate im Königreich Neapel liegt, a Furcio beigenannt – gehörte dem Orden der Augustiner-Eremiten an, und war das Kind des Gebetes seiner Eltern, die lange ohne Nachkommenschaft waren, denen aber auf ihr brünstiges Flehen auf dem Berge Gargano, wohin sie ihre Zuflucht genommen hatten, der hl. Erzengel Michael mit dem hl. Augustin erschien und ihnen einen Sohn verhieß, der in den Orden des hl. Augustin eintreten und ein gelehrter, frommer Mann seyn werde. Frühzeitig wurde der sel. Angelus seinem Oheim, der Abt auf dem Berge Gargano war, zur Erziehung übergeben und in allen Wissenschaften unterrichtet, worauf er in den geistlichen Stand aufgenommen und zu den höhern Studien zugelassen wurde. Nach dem Tode seines Oheims begab er sich nach Hause zu seinen Eltern, wo er bald seines Berufes verlustig gegangen wäre, da ihn Viele durch eine Heirath in ihre Verwandtschaft ziehen wollten; allein sein sterbender Vater ermahnte ihn, des Gelübdes seiner Eltern zu gedenken und es bald in Ausführung zu bringen; was er nach einem Jahre, während dessen er bei seiner Mutter blieb, auch wirklich that, indem er sich zu Guasto d'Amone (Vastum Aymonis, bei Plinius Histonium) in den Abruzzen in den Orden des hl. Augustin aufnehmen ließ. Von den Obern in seinem 25sten Lebensjahre nach Paris geschickt, hörte er daselbst 5 Jahre lang die Theologie und erhielt den Grad eines Licentiaten dieser Wissenschaft. Als er nach Vollendung seiner Studien in sein Kloster zurückgekehrt war, wurde er von seinem Ordensgeneral zum Professor der Theologie erhoben, und später, weil er mit glücklichem Erfolge die Theologie lehrte, zum Provinzial erwählt. Ein paar Mal wurde ihm ein Bisthum angetragen, allein er wies es jedesmal zurück. Er starb am 6. Februar 1321 und wurde zu Neapel, wo er Professor war, begraben. Später erbaute man ihm zu Ehren in seinem Geburtsorte eine Kapelle und brachte dahin einige seiner Reliquien. – Im Mart. Rom. für den Augustiner-Orden kommt sein Name nicht vor.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 211-212.
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