Apianus, S.

[278] S. Apianus (Appianus, Apuanus), M. (4. März, al. 6. Nov.) Der hl. Apianus, auch Appianus und Apuanus geschrieben, war aus Ligurien gebürtig und trat zu Pavia (Ticinum, Papia) in das Kloster des hl. Petrus »in Coelo aureo«, wo er später von seinem Abte als Schaffner (Oeconomus) bestellt wurde. Von seinen Obern nach Comachio (Comaclum, Cimaculum) gesendet, um für das Kloster Salz zu besorgen, ging er im Sommer seinem Geschäfte nach, ohne jedoch die gottseligen Uebungen zu unterlassen, im Winter aber, wo nichts zu thun war, verschloß er sich in eine enge Zelle bei jener Stadt, und lebte da in strengster Abtödtung bis an sein Ende, welches um das J. 800 erfolgte. Als die Einwohner von Pavia seinen Leicham von da heimlich holen wollten, konnte ihr Schiff, auf das sie den Leichnam gebracht hatten, trotz aller Anstrengungen nicht von der Stelle gebracht werden, so daß sie unverrichteter Sache wieder heimkehren mußten. In der Folge kam, wahrscheinlich um ihn vor Kriegsunruhen mehr zu schützen, der Leib des Heiligen doch nach Pavia, wo er in der obengenanten Klosterkirche beigesetzt wurde. Anfangs wurde an seinem Feste, als dem Tage der Translation in ihr Kloster, begehen, das Officium de Confess. non Pontif. gebetet, später aber, als die Acten verloren gingen und seine Lebensumstände mehr aus der Erinnerung schwanden, fing man an, das Officium Conf. Pont. zu nehmen und zu glauben, er sei ein Bischof in Afrika gewesen und sein Leib mit den Reliquien des hl. Augustinus von Afrika nach Sardinien und von da nach Pavia gebracht worden. In den verschiedenen Martyrologien wird sein Fest an verschiedenen Tagen gefeiert; die Bollandisten wählen den Tag, an welchem die Mönche zu Pavia es feierten. Uebrigens aber ist er, wie Mabillon nachweist, am 6. Nov. gestorben. Vgl. S. Appianus5.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 278.
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