Aquilinus, S. (2)

[295] [295] 2S. Aquilinus, Presb. M. (29. Jan.) Der hl. Aquilinus wurde von vornehmen Eltern zu Wirzburg in Franken geboren und trat schon als Knabe gegen arianisch gesinnte Mitschüler als Vertheidiger der katholischen Wahrheit auf. Von seinen Eltern der Studien wegen nach Köln geschickt, schloß er sich daselbst dem Bischof an, wurde Domherr und in der Folge Propst an der Kathedralkirche. Als aber Klerus und Volk zu Köln nach dem Tode des Bischofs mit dem Gedanken umgingen, ihn (Aquilinus) zu ihrem Bischof zu wählen, floh er, um dieser Würde zu entgehen, nach Paris, wo er sich bei der eben herrschenden Pestkrankheit, die durch sein Gebet beseitigt worden war, so sehr die Liebe Aller gewann, daß man ihn gleichfalls zum Bischof haben wollte. Doch auch hier ergriff er die Flucht, ging nach Pavia (Ticinum), um die italienische Sprache zu lernen, und kam dann nach Mailand, wo er sich bei den Kanonikern des hl. Laurentius aufhielt, und bis an sein Lebensende so sehr wider die arianische Secte eiferte, daß er nicht nur Viele zum katholischen Glauben zurückbrachte, sondern auch den tödtlichsten Haß ihrer Anhänger sich zuzog. Einmal hatten sie ihn, da er eben früh Morgens in die Kirche des hl. Ambrosius ging, mit Schlägen angefallen und halbtodt liegen lassen; als er sich aber dadurch nicht abschrecken ließ, überfielen sie ihn zum zweiten Male und durchschnitten ihm die Kehle, so daß er den Geist aufgab. Nach dieser schändlichen That wollten die Mörder seine entseelte Hülle heimlich wegschaffen, wurden aber daran durch einen sehr dichten Nebel verhindert, worauf dieselbe in einer Kapelle der Kirche des hl. Laurentius sehr ehrenvoll zur Erde bestattet wurde. Das Jahr, in welchem er den Martertod erlitten, sowie die Zeit überhaupt, in welcher er gelebt, wird nicht angegeben. Sein Name steht am 29. Jan. sowohl im allgemeinen Mart. Rom. als in dem besondern für die Canonici Regulares.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 295-296.
Lizenz:
Faksimiles:
295 | 296
Kategorien: