[364] S. Austregisilus, (20. Mai), Erzbischof von Bourges, wurde im J. 551 zu Bourges in Frankreich von edlen, aber nicht gar reichen Eltern, von denen der Vater Auginus (Gundino) hieß, geboren, und bildete sich fleißig in den Wissenschaften, vor Allem aber in der Erforschung der hl. Schrift. Am Hofe des hl. Königs Gunthram (561–593), der am 28. Mai verehrt wird, führte er ein heiligmäßiges Leben, wurde aber einst eines Verbrechens wegen angeklagt, und durch die offenbare Hilfe des Himmels für unschuldig' erklärt, indem nemlich der König Beiden, dem Ankläger und unserm Heiligen, befahl, sich in einem Zweikampf zu schlagen, und an dem zum Kampfe bestimmten Tage der Kläger vom Pferde fiel und elend umkam. Als ihm seine Eltern eine Frau geben wollten, wurde ihm in einem Gesichte befohlen, sich mit der Tochter eines gerechten Richters zu vermählen, und als ihm dieß in einem andern Gesichte von der Kirche gedeutet wurde, trat er in den Ordensstand, wurde Priester, Abt zu Lyon und endlich auf den erzbischöfl. Stuhl von Bourges erhoben, wozu er am 13. Febr. 612 die bischöfliche Weihe empfing. Während der 12jährigen Verwaltung seines bischöflichen Amtes gab er das Beispiel aller oberhirtlichen Tugenden und starb am 20. Mai 624. Er steht an diesem Tage auch im Mart. Rom.