[409] 20SS. Basilius et Emmelia, (30. Mai), waren die Eltern des hl. Basilius des Großen und des hl. Gregorius von Nyssa. Die ganze Familie, von welcher die genannten zwei heil. Brüder abstammten, war so fromm und gottesfürchtig, daß sie mehrere Heilige aufzuweisen hat, die in der Kirche verehrt werden. Eine ausgezeichnete Persönlichkeit war schon die Großmutter väterlicher Seits, die hl. Makrina (14. Jan.), welche mit ihrem Manne, dessen Name nicht auf uns gekommen, unter der Regierung Maximins II. im J. 311 ihrer Güter beraubt wurde und sieben Jahre in den Wäldern von Pontus leben mußte. Eine Schülerin des hl. Gregorius [409] Thaumaturgus, hatte sie großen Einfluß auf die religiöse Richtung des hl. Basilius, ihres Enkels, geübt, und dieser Heilige sagt von ihr, er werde nie die Eindrücke vergessen, welche die Reden und Beispiele dieser heil. Matrone auf seine zarte Seele gemacht haben. Ihr Sohn, der hl. Basilius, und ihre Schwiegertochter, die hl. Emmelia (bisweilen auch Eumelia genannt), von welchen Beiden hier die Rede ist, zeichneten sich aus durch Uebung aller christlichen Tugenden. Sie waren Beide in Kappadocien geboren und stammten von einem Hause ab, das durch seinen Adel sowohl, als durch seine Reichthümer, Würden und Ehrenstellen hervorragte. Der hl. Basilius selbst hatte schon von Natur aus die schönsten Anlagen zu allen Wissenschaften, und erwarb sich durch eigene Bemühungen eine ausgezeichnete Gelehrsamkeit. Dazu kam auch noch eine hinreißende Beredsamkeit, durch die er sich die Achtung aller seiner Mitbürger erwarb. Die hl. Emmelia war von zarter Jugend auf ein Muster der Sittsamkeit und jeglicher Tugend. Gern hätte sie den jungfräulichen Stand für immer gewählt; allein da ihre Eltern frühzeitig starben, sah sie sich genöthigt, in den Ehestand zu treten. Der Himmel segnete ihre Ehe, die sie im Jahre 315 schlossen, mit zehn Kindern, wovon neun sie überlebten, und welche alle durch eine vorzügliche Heiligkeit in der Kirche glänzen. »Die, welche in der Welt blieben«, sagt der hl. Gregor von Nazianz, »standen jenen an Frömmigkeit nicht nach, die den jungfräulichen Stand erwählten, um sich dem Dienste Gottes vollkommen zu weihen.« Das älteste der Kinder war eine Tochter, welche nach dem Namen ihrer hl. Großmutter Makrina hieß. Sie unterstützte ihre Mutter in der Erziehung ihrer Brüder und Schwestern, und wirkte mit ihr gemeinschaftlich dahin, in denselben lebendige Gefühle der Religion zu erwecken. Vier dieser Kinder waren Knaben, nämlich: 1) der hl. Basilius21, 2) Naukratius, 3) der hl. Gregor von Nyssa, und 4) der hl. Petrus von Sebaste. Die Namen der übrigen vier Töchter sind unbekannt. Als der hl. Basilius i. J. 330 in einem Alter von 60 Jahren starb, ging seine Gemahlin Emmelia mit ihrer ältesten Tochter in ein Kloster und führte darin ein heil. Leben, bis sie im J. 372 im Herrn verschied. Vater und Mutter und die älteste Tochter Makrina sind in demselben Kloster zu Neocäsarea in Kappadocien in Ein Grab gelegt worden. Ihre Namen kommen sowohl im allg. Mart. Rom. als in dem besondern für den Orden des hl. Basilius am 30. Mai vor, und wird darin gesagt, daß sie unter dem Kaiser Galerius Maximianus verbannt worden seyen und in den Einöden von Pontus gelebt haben. Wir haben übrigens bei den Bollandisten hierüber nichts finden können.