[443] 5V. Benno (Benedictus), (3. Aug. al. 14. Aug.), Einsiedler in der Meinradszelle in Einsiedeln und später Bischof von Metz. Nachdem die Meinradszelle nach dem Tode des hl. Meinrad 44 Jahre lang unbewohnt geblieben war, ließ sich daselbst im J. 906 der ehrw. Benno nieder, der Domherr von Straßburg und ein Verwandter des Königs Radulph von Burgund war. Da sich bald gleichgesinnte Genossen um ihn einfanden, lichteten sie den Wald und legten so den [443] ersten Grund zum Kloster Einsiedeln, wozu Benno all sein Vermögen verwendete und auch noch die Insel Ufnau im Zürchersee und das Gut Sirenze als Schenkung bekam. Der Ruf seiner Heiligkeit verbreitete sich so, daß er im Jahre 927 von den Canonikern von Metz zum Bischof dieser Stadt erwählt wurde, welchem Amte er jedoch nicht lange vorstand, indem er nach zwei Jahren von einigen reichen und gottlosen Bürgern, denen er wegen seines Eifers mißfiel, ergriffen, in's Gefängniß geworfen und der Augen beraubt wurde, welche Mißhandlung er mit Freuden ertrug, weil sie ihm einen gegründeten Vorwand gab, sein Bisthum niederzulegen und nach Einsiedeln zurückzukehren, wo er am 3. Aug. 940 sein gotts. Leben beschloß. Benno wird in einigen Kirchen unter der Benennung »selig« verehrt, in Andern sogar als »heilig«. Aus der Einsiedelschen Chronik, worin Benno zu den »Heiligen« gerechnet wird, scheint hervorzugehen, daß er dort wirklich als Heiliger verehrt werde. Mabillon rechnet ihn blos zu den »Ehrwürdigen«, wie denn überhaupt Alle darin übereinstimmen, daß ihm dieser Titel gebühre. (Mab.)