Bernardus, B. (18)

[462] 18B. Bernardus, (19. Apr.) – Poenitens, d.i. der Bußfertige beigenannt, wegen seiner strengen Lebensweise, die er bis an sein Ende geführt – war im narbonnensischen Gallien von vornehmen Eltern geboren, ging aber wegen begangener schwerer Sünden und vorzüglich, wie Einige wollen, weil er an einer Verschwörung gegen seinen Landesherrn Theil genommen hatte, in's Exil, wanderte sieben Jahre barfuß in wollene Kleidung gehüllt einher, legte sich noch dazu sieben eiserne Ringe an, einen um den Leib, einen um den Hals, und die übrigen um die Brust, Lenden, Arme und Schenkel; reiste dreimal nach Jerusalem, ferner nach Indien und durch die ganze Christenheit, bis er sich endlich zu St-Omer niederließ, wo er sehr streng lebte, beständig in der Kirche sich aufhielt und sich dem strengsten Fasten überließ. Ungeachtet einige von seinen eisernen Ringen von selbst sich lösten, ließ er doch nicht von seiner Bußstrenge gegen sich nach, kaufte mit dem erbettelten Gelde ein Psalterium und lernte lesen. Er wirkte sehr viele Wunder und selbst auf dem Sterbbette noch machte er Kranke gesund. Er starb den 19. April 1182.


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Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 462.
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