[468] S. Bernwardus (Bernardus), Ep. (26. Oct. al. 20. Nov. 20. Mai). Aus dem Altd. nach Wacht er = der schützende Mann; nach Schwenck und Anderen = Bärenwärter etc. – Der hl. Bernward (auch Bernard) stammte aus einer berühmten deutschen Grafenfamilie (»Syn Vater was eyn edel Grave to Somerschenborch in Sassen, Didrich genannt«, sagt der altsächsische Ausleger bei Butler) und wurde dem Bischof Osdag von Hildesheim zur Erziehung übergeben. Da er wie in der Wissenschaft so in der Frömmigkeit die herrlichsten Fortschritte machte, ward er von seinem Erzieher unter die Kleriker aufgenommen; die höheren Weihen aber erhielt er vom Bischof Willigis in Mainz, bei dem er auch die Zwischenzeit seiner Weihungen zubrachte. Zum Erzieher des 7jährigen Kaisers Otto III. erkoren, ging er der Kaiserin Theophanie inder Regierung des Reichs kräftig an die Hand und wurde im J. 992 nach dem Tode des Bischofs Gerdag von Hildesheim auf diesen Stuhl erhoben. Mit apostolischem Eifer stand er seiner Heerde vor und leuchtete in Allem als ein seltenes Beispiel der Tugend voran. Sein Name war daher im Munde aller Deutschen. Allein während er für die Ehre Gottes und das Gedeihen seiner Kirche bedacht war, wurde er von einer Krankheit befallen, an der er fünf Jahre lang schmerzlich leiden mußte. Nachdem er seine Erbgüter dem Kloster St. Michael, das von ihm gestiftet worden, geschenkt hatte, nahm er auch selbst, obwohl krank, das Ordenskleid, und starb am 20. Nov. 1020. Er wurde in der St. Michaels-Klosterkirche begraben und vom Papst Cölestin III. im J. 1194 unter die »Heiligen« gesetzt. Sein Name steht am 26. Oct. im Mart. Rom., woher es wohl kommen mag, daß der Elenchus Boll. sein Fest an diesem Tage ansetzt. (El., Buc.)