Bibiana, S.

[479] S. Bibiana, (2. Dec.), eine Jungfrau und Martyrin zu Rom, war die Tochter des hl. Martyrers Flavian, eines röm. Ritters, der am 22. Dec. verehrt wird, und der hl. Martyrin Dafrosa (4. Jan.). Nach dem Martyrtode ihrer Eltern wurde die hl. Bibiana mit ihrer hl. Schwester Demetria, die gleichfalls den Martyrtod starb (21. Juni), gefänglich eingezogen, und nach einem standhaften Bekenntnisse, von dem sie auch durch alle möglichen Verführungskünste nicht abgebracht werden konnte, vom Statthalter Apronian verurtheilt, mit bleiernen Geißeln zu todt gepeitscht zu werden, welche Marter sie, an eine Säule gebunden, freudig ertrug und im Jahre 363, gegen Ende der Regierung des Apostaten Julian, den Geist aufgab. Ihre entseelte Hülle, die man unbeerdigt liegen ließ, damit sie von wilden Thieren aufgefressen würde, nahm ein heil. Priester, Namens Johannes, nach Verlauf von zwei Tagen heimlich weg und begrub sie Nachts in der Nähe des Licinischen Palastes. Nach erlangter Freiheit erbauten die Christen auf ihrem Grabe eine Capelle, welche im J. 465 Papst Simplicius in eine schöne Kirche verwandelte und Olympina nannte, nach dem Namen einer frommen Matrone, welche die Baukosten bestritten hatte. Vom Papste Honorius III. später aus ihrem Verfalle wieder hergestellt, wurde diese Kirche mit der von Maria Maggiore vereinigt, im Jahre 1628 von Urban VIII. wieder aufgebaut und mit den Reliquien der hl. Bibiana Demetria und Dafrosa, die im Kirchhofe der hl. Bibiana aufgefunden wurden, bereichert. Ihr Name steht am 2. Dec. im Mart. Rom., wie auch im röm. Brevier ihr Fest an diesem Tage sub ritu semid. vorkommt.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 479.
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