Castulus, S. (6)

[577] 6S. Castulus, M. (26. März). Unter den hhl. Martyrern zu Rom ist der hl. Castulus einer der berühmtesten. Es war eben die Diokletianische Verfolgung ausgebrochen, und Papst Cajus wußte nicht, wo er all die Gläubigen, die trotz der Verfolgung schaarenweise zur Kirche Christi eilten, unterbringen und verbergen sollte. Der hl. Castulus, ein sehr eifriger Christ (christianissimus), der am kaiserlichen Hofe angestellt war und die Aufsicht über die Zimmer führte (Zetarius, Diaetarius), machte dem Papste den Vorschlag, die gottesdienstlichen Zusammenkünfte gerade beim kaiserlichen Palaste, weil sie hier weniger gesucht würden, zu halten, und nahm auch wirklich die Christen alle in sein Haus auf, das neben dem Palaste war, und wies ihnen die Zimmer in der Höhe als Versammlungsort an. Nicht genug, in dieser Weise für die christliche Religion thätig zu seyn, ging er mit seinem Freunde Tiburtius auch durch die Stadt und bekehrte durch die Kraft seiner Worte und die Wunder, die er wirkte, Viele zum Christenthum, die er Alle dem Papst zur Taufe brachte. Endlich ward er verrathen und vor den Präfecten Fabian gerufen, auf dessen Befehl er dann nach schrecklichen Martern in eine Grube geworfen ward, die man mit Sand verschüttete, wodurch er getödtet wurde. Er gab mit Freuden seinen Geist auf um das Jahr 286. Er wird auch im Mart. Rom. am 26. März als Zetarius Palatii et hospes Sanctorum aufgeführt. Im [577] Proprium von München wird er ebenfalls am 26. März commemorirt, und sind mehrere geweiht (z.B. in Landshut, Moosburg etc.). Cardinal Wiseman hat ihn in der neuesten Zeit in seiner »Fabiola« verherrlicht.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 577-578.
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