Ceraunus, S. (1)

[595] 1S. Ceraunus, M. (28. Mai, al. 18. Oct.). Dieser hl. Ceraunus – auch Caraunus, Caranus, Caro genannt – frz. St-Chéron, war nach Butler und Migne im 5. Jahrhundert in Gallien geboren, theilte nach dem Tode seiner Eltern seine Güter unter die Armen und ging in die Einsamkeit, um da Gott ungestört dienen zu können. Hier lernte ihn der Bischof des Ortes kennen und weihte ihn zum Diakon. Nun widmete er sich der Verkündigung des Evangeliums und kam auf seinen Wanderungen auch in das Gebiet von Chartres, wo er Viele zu Christus bekehrte. Hierauf machte er sich mit einigen seiner Schüler auf den Weg nach Paris, um auch dort Jesum zu predigen. Aber drei Stunden von Chartres wurden sie von Räubern überfallen. Er rieth nun seinen Schülern, sich im Gebüsche zu verstecken, während er selbst mit den Räubern reden wolle. Da diese nicht so viel Geld, als sie wünschten, bei ihm fanden, fielen sie wüthend über ihn her und schnitten ihm den Kopf ab. So starb er als Martyrer der Nächstenliebe. Seine Schüler beerdigten ihn dann auf einer Anhöhe von Chalons, welche nachher den Namen Montaigne-sainte (heiliger Berg) erhielt. Später erbaute man dort eine Kirche. In Chartres feiert man das Fest der Versetzung seiner Reliquien am 18. Oct. Nach den Bollandisten scheint er identisch zu seyn mit S. Caraunus.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 595.
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