Chunegundis, B. (2)

[618] 2B. Chunegundis, (24. al. 27. Juli), eine Jungfrau und Clarissin im Kloster Sandecia in Polen, war die Tochter des Königs Bela von Ungarn und der Maria, einer Tochter des griechischen Kaisers Alexius. Vom Herzog Boleslaus von Polen zur Ehe begehrt, widerstand sie anfangs diesem Ansinnen, gab aber auf Bitten ihrer Eltern nach, und brachte es, eine zweite hl. Cäcilia, in der Brautnacht dahin, daß ihr Gemahl Enthaltsamkeit gelobte und dieses Gelübde vor dem Bischofe in Krakau in der Kathedralkirche im Jahre 1239 förmlich erneuerte, woher Voleslaus den Beinamen der »Keusche« (Pudicus) erhielt. Als im Jahre 1279 ihr Gemahl mit Tod abging, zog sich unsere Selige in das genannte Kloster der Clarissinen zu Sandecia zurück, und starb am 24. Juli 1292 im Rufe der Heiligkeit. Papst Alexander VIII. bestätigte den 17. Dec. 1690 ihren Cult und verlegte ihr Festausden 27. Juli, weßhalb ihr Name an diesem Tage im Mart. Rom. für die Conventualen, für die drei Orden des hl. Franciscus überhaupt und für die Capuciner vorkommt. (Hub. Men.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 618.
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