Chunialdus, SS.

[618] SS. Chunialdus et Gisilarius. (24. Sept.), Priester zu Salzburg (Juvavia), waren Gehilfen des hl. Rudbertus oder Rupertus, ersten Bischofs von Salzburg, und standen ihm in der Verbreitung des Christenthums in Bayern oder Noricum getreu zur Seite. Nach Einigen stammten sie aus Schottland oder Irland; allein nach den Bollandisten waren sie Franken oder überhaupt [618] Deutsche von Geburt, gehörten keinem Mönchsorden an, auch war der hl. Chunialdus nicht, wie Einige wollen, verheirathet, und kamen Beide mit dem hl. Rupert um das J. 717 nach Bayern. Das Jahr ihres Todes kennt man nicht, und ist der 24. Sept., an welchem ihr Andenken von jeher gefeiert wurde, der Tag einer Uebertragung, von der man nicht weiß, ob darunter die erste unter dem hl. Bischofe Vigilius im Jahre 773, oder die zweite unter Bischof Weichard im Jahre 1315 zu verstehen sei. Als im Jahre 1601 die alte Domkirche von Salzburg in Folge eines Brandes abgetragen werden mußte, erfolgte abermals eine Uebertragung, und zwar zuerst in das Sacellum der hl. Magdalena, und dann in die Kirche der Franciscaner, wobei aber zu bemerken kommt, daß bei dieser Gelegenheit nur die Reliquien des hl. Gisilarus genannt werden, entweder weil man die Reliquien des hl. Chunialdus nicht gefunden hatte, oder weil diese Reliquien mit andern vermischt waren und daher nicht mehr unterschieden werden konnten.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 618-619.
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