[626] B. Claritus, (25. Mai), wurde im J. 1300 zu Florenz aus dem Geschlechte Voglia (Voluntas), das einst hohe Ehrenämter bekleidete, geboren und war von Jugend an ein besonderer Verehrer des hl. Zenobius, eines frühern Bischofs jener Stadt. Als den letzten Sprößling seines Geschlechtes drang man in ihn, daß er sich verehelichen solle, und er wählte sich zur Frau eine gewisse Nikolasia, die sehr gottesfürchtig war und mit der er, wie es scheint, jungfräulich gelebt hat. Im Jahre 1342 gründete er zu Florenz ein Nonnenkloster nach der Regel des hl. Augustin, welches er das Kloster Mariä der Himmelskönigin nannte. Während seine Gemahlin in dieses Kloster als Nonne eintrat und darin allem Guten nacheiferte, widmete er sich dem Dienste des Klosters und wurde, obwohl Stifter desselben, der Knecht der gottgeweihten Jungfrauen. Er starb vermuthlich im Jahre 1348, als zu Florenz die Pest wüthete und Tausende dahinraffte, und wurde in seinem Kloster begraben. Die Reliquien des sel. Claritus, nach welchem in der Folge das Kloster genannt wurde, leisteten den Nonnen fortwährend einen großen Dienst. So oft nämlich einer dortigen Klosterfrau der Tod nahe bevorstand, zeigten es die Reliquien im Kästchen durch ein merkbares Geräusch an, damit sie sich mit noch größerem Eifer vorbereite auf die Ankunft des Herrn. Als am 16. Dec. 1638 ungefähr um die [626] zwölfte Stunde der Nacht zwei Klosterfrauen sich noch im Chore befanden, vernahmen sie fünfmal hinter einander ein starkes Geräusch im Reliquienkästchen, und nicht lange stund es an, daß wirklich fünf der Klosterfrauen nach einander starben.