[632] 4Claudius Jajus, frz. le-Jay, aus Savoyen, Einer der zehn ersten Gefährten des hl. Ignatius von Loyola, wurde vom Papste nach Regensburg geschickt und wirkte daselbst zwei Jahre mit so reichem Segen, daß man es ihm zu verdanken hat, daß diese Stadt nicht ganz dem Lutherthum anheimfiel. Von Regensburg als Professor der Theologie nach Ingolstadt berufen, reinigte er nicht nur diese Universität von dem Gifte der Häresie, das sich im Stillen eingeschlichen hatte, sondern gab sich auch alle Mühe, dem neuen Orden Aufnahme in Deutschland zu verschaffen. König Ferdinand, der Bruder Kaisers Karl V., wollte ihn zum Bischofe von Triest ernennen; allein theils die Demuth des Jajus, theils auch Ignatius selbst vereitelten dieses Vorhaben. Er starb im Jahre 1552 zu Wien, wo er ein Jahr zuvor bei der Errichtung eines Collegiums verhilflich war. Dieses Collegium, welches die Jesuiten von da bis zum Jahre 1773 besaßen, wurde, nachdem es 83 Jahre in fremden Händen gewesen, am 1. Adventsonntage, den 30. Nov. 1856, dem Jesuitenorden wieder zurückgegeben – eine Frucht des denkwürdigen Concordates, das Kaiser Franz Joseph I. am 18. Aug. 1855 mit dem römischen Stuhle abgeschlossen. Nicht mit Unrecht wird Claudius Jajus von Canisius ein Apostel Deutschlands genannt. (Rad.)