[707] 38SS. Cyriacus. Largus et Soc. MM. (8. Aug. al. 16. März, 10. Mai). Der hl. Cyriacus, Diakon und Martyrer zu Rom, erlitt nach Butler in der Diokletianischen Verfolgung etwa um das Jahr 303 n. Chr. den Martyrtod, und hatte zu Gefährten seines Leidens und seines Triumphes die hhl. Largus, Smaragdus, denen im römischen Brevier auch noch der hl. Sisinius beigefügt wird, und noch 20 andere Christen, unter denen bei Butler namentlich angeführt werden: Crescentianus, Sergius, Secundus, Albanus, Victorianus, Faustinus, Felix, Sylvanus und vier Frauen: Memmia, Juliana, Cyriacides und Donata. Nach dem römischen Brevier zum 8. August wirkte der hl. Cyriacus viele Wunder, und unter andern auch an der Tochter des Kaisers Diokletian, Arthemia (Artemia) mit Namen, die er durch sein Gebet vom bösen Feinde befreite. An den König Sapor von Persien geschickt (von Kaiser Diokletian, wie wir anderswo lesen), befreite er gleichfalls dessen Tochter Jobia vom höllischen Geiste, und taufte daselbst den König mit 430 Anderen, worauf er wieder nach Rom zurückkehrte, daselbst auf Befehl Maximians ergriffen und nach grausamen Peinen mit obengenannten Gefährten enthauptet wurde. Doch dieses Alles wird von den Gelehrten angestritten, und von den Bollandisten namentlich die Taufe der Arthemia deßhalb in Zweifel gezogen, weil die Tochter des Kaisers Diokletian Valeria und nicht Arthemia geheißen habe; die Nachricht von der Reise des hl. Cyriacus nach Persien aber hält Baronius in seinen Annalen zum Jahre 309 um so weniger für ächt, als zu Diokletians Zeiten kein König mit Namen Sapor Persien regiert habe. Was die Zeit seines und seiner Gefährten Martyriums betrifft, so wird sie fast allgemein unter die Regierung des Kaisers Maximian (286–305 und 306–310) verlegt, und da er nach ebenso allgemeiner Annahme [707] Diakon der römischen Kirche unter Papst Marcellus (308–310) gewesen war, so dürfte nach unserer Berechnung sein und der Gefährten Tod nicht, wie Butler hat, in das Jahr 303, sondern etwa in das Jahr 309 zu setzen seyn. Die Bollandisten sprechen sich über die Zeit ihres Martyrtodes gar nicht aus. Die Leiber dieser hhl. Martyrer wurden am 16. März von einem Presbyter Johannes an der via salaria (Salzstraße) bei den Sallustinischen Gärten begraben, nichtweit von dem Orte ihrer Hinrichtung, am darauffolgenden 8. Aug. aber von Papst Marcellus auf das Grundstück einer Christin, Namens Lucina, am Wege nach Ostia, übertragen. Daher findet sich ihr Name im Mart. Rom. sowohl am 16. März, als am 8. August. Unter Papst Johann XII. (956–964) kam durch Kaiser Otto I. (936–973) der eine Arm des hl. Cyriacus nach Bamberg, und unter Papst Leo IX. im Jahre 1049 der andere Arm in die Abtei Altdorf im Elsaß, welcher Arm nach Butler in der Revolution gerettet ward und sich jetzt noch in der ehemaligen Abtei-, jetzt Pfarrkirche von Altdorf, vier Stunden von Straßburg gegen die Vogesen hin, befindet. – Der hl. Cyriacus ward später unter die 14 Nothhelfer aufgenommen und als Patron wider die bösen Geister angerufen, weil man glaubt, er habe die Tochter des Kaisers Diokletian und des Königs Sapor vom bösen Feinde befreit.62 In der bildlichen Darstellung wird er als Diakon abgebildet, daher oft Geld haltend (als Almosenpfleger), mit einer Palme oder einem Schwert in den Händen und einen gefesselten Drachen neben sich, oderein besessenes Mädchen mit daneben liegender Krone. – Er ist Patron von Ancona.
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