Dagobertus I. (3)

[718] 3Dagobertus I., (19. Jan.), König von Frankreich, wird von Einigen zu den »Heiligen«, von den Andern zu den »Seligen«, von Saussay aber zu den »Frommen« gerechnet. Er war nach Chlodwig der tüchtigste Regent aus dem merovingischen Geschlechte, der Sohn Clotars II., regierte von 622 bis 638 und wurde im Kloster des hl. Dionysius zu Paris begraben. Nach den »Attributen der Heiligen« wird er auf Bildern dargestellt mit Krone, Scepter und einem Nagel in der Hand. Auch nach Menzel (Symb. II. 155) trägt ein Dagobert einen Nagel in der Hand, mit dem er gemartert worden. Demnach wäre er ein Martyrer gewesen, was uns aber nicht wahrscheinlich ist, indem wir weder bei Butler, wo öfters von ihm die Rede ist, noch bei den Bollandisten etwas darüber finden konnten. Mehr Wahrscheinlichkeit hat es für sich, daß dieses Attribut dem hl. Dagobert II. zukommt, von dem es möglich wäre, daß er von Grimoald vermittels eines Nagels zu Tode gemartert worden. Vgl. den Vorhergehenden.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 718.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika

Heiligenlexikon-1858: Dagobertus, S. (1) · Dagobertus II, S. (2)