[751] B. Diemodis (Diemundis, Diemudis), (29. März), eine Recinsin zu Wessobrunn im oberbayerischen Theile der Diöcese Augsburg, war eine der Vielen, welche im 11. und 12. Jahrhundert aus Sehnsucht nach höherer Vollkommenheit sich haben einschließen lassen. Sie lebte zur Zeit der seligen Herluka von Epfach, mit der sie in inniger Freundschaft und in vertrautem Briefwechsel stand. Von Jugend auf zur Frömmigkeit erzogen, floh sie frühzeitig die für die Unschuld und Tugend gefahrvolle Welt und opferte sich in dem Frauenkloster zu Wessobrunn unter Papst Gregor VII. dem Dienste Gottes. Die fromme Jungfrau gewann die Einsamkeit und den Umgang mit Gott in heiliger Beschauung so lieb, daß sie sich nach der Absonderung vom gemeinsamen Leben und der Einschließung in eine enge Zelle sehnte, was sie auch erreichte; denn als der Abt des männlichen Klosters sie wegen ihrer bewährten Tugend der strengen Einsamkeit würdig fand, willfahrte er ihrem Verlangen und verschloß sie in eine enge Zelle an der Kirche, wo sie sich durch Abtödtung und Gebet auf den Tag ihres Verscheidens vorbereitete, aber auch, in der Schönschreibekunst wohl erfahren, mehrere Bücher theils für den Gottesdienst, theils für die Bibliothek des Klosters abschrieb. Vor der Säcularisation des Klosters fanden sich etliche fünfzig Bände, von der sel. Diemod geschrieben, in der Klosterbibliothek. Die sel. Dienerin vollendete ihr strenges, gottseliges und arbeitsames Leben am 29. März wahrscheinlich zu Anfang (nach Lechner zu Ende) des 12. Jahrhunderts und wurde neben dem sel. Abte und Martyrer Thiento und seinen sechs Gefährten begraben. Im Jahre 1709 wurden ihre Reliquien, in einem zinnernen Sarg verschlossen, in der Klosterkirche beigesetzt. (Braun.)