Disibodus, S.

[770] S. Disibodus (Diesen), (8. Juli, al. 8. Sept.), ein Bischof in Irland und Abt auf dem Diesenberge, ehemals im Bisthum Mainz, jetzt in dem von Trier, wurde in Irland geboren, und widmete sich frühzeitig dem Ordensberufe, indem er durch Gottes Gnade nicht nur sein eigenes Heil, sondern auch das vieler Anderer wirkte. Wie es scheint, wurde er in seinem Vaterlande zum Bischofe geweiht, und wirkte daselbst auch zum Segen seiner Heerde, bei der er aber wegen der Häresien, die unter ihr herrschten, Vieles auszustehen hatte, und die er am Ende verlassen mußte. Vom Durste nach dem Heile der Seelen getrieben, setzte er im Jahre 633 (nach Butler 652) nach Frankreich über und zog als Regionärbischof mit erstaunlichem Erfolge im Lande umher. Nach zehnjähriger apostolischer Thätigkeit stiftete er endlich auf dem Berge, der in der Folge nach ihm genannt wurde, ein Kloster und leitete die Seinigen im Geiste der wahren Heiligkeit und Weisheit. Während er gegen Andere voll der Liebe war, behandelte er sich selbst äußerst strenge, lebte auch für sich nach einer strengeren Regel als der des hl. Benedict, obwohl er selbst letztere in seinem Kloster eingeführt hatte. Liebe Gottes und des Nächsten athmend, starb er 81 Jahre alt im Jahre 674 (nach Andern 700, nach wieder Andern 560). Sein Leib wurde vom hl. Erzbischof und Martyrer Bonifacius erhoben.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 770.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: