[10] B. Edigna, V. (26. Febr.) Diese heilige Jungfrau entstammte aus königlichem Geblüte. Ob sie aber eine Tochter des Königs Heinrich I. oder Philipps I. von Frankreich gewesen, oder nur eine nahe Anverwandte der königlichen Familie, das ist unentschieden. Um ganz Gott dienen zu können, verließ sie, gehüllt in dürftige Kleider, ihr Vaterland und kam nach Bayern in die Nähe von Fürstenfeldbruck, wo ein Ort liegt Namens Buch oder Puch. Hier brachte sie viele Jahre in Gebet, Fasten und Nachtwachen zu und gelangte endlich am 26. Februar 1109 ins himmlische Vaterland. Ihr Leib ruhet in der Kirche von Buch, woselbst auf ihre Fürbitte viele und große Wunder, insbesondere in den Jahren 1600–1616, geschehen sind. Es wird berichtet, daß Anfangs aus ihren heil. Gebeinen heilendes Oel geflossen sei; als aber dasselbe von den Bewohnern aus Geiz verkauft worden sei, habe es zu fließen aufgehört. Die hl. Edigna wird auch von den Landleuten angerufen, auf daß durch ihre Fürbitte die Diebe gezwungen werden, die gestohlenen Sachen wieder zurückzustellen. Bei Migne hat sie den Titel »heilig«, und wird ihr Todestag auf den 28. Februar gesetzt. Er bestimmt die Zeit ihres Lebens zwischen dem 7. und 8. Jahrhundert. (Febr. III. 668.)