Elesbaan, S.

[25] S. Elesbaan Rex, (27. Oct.) Dieser Heilige blühte in der Mitte des 6. Jahrhunderts, und war König von Aethiopien. Damals hatte im glücklichen Arabien ein Jude, Namens Unnaan oder Uanaan, die höchste Gewalt an sich gerissen, und ließ sich von seinem Haß gegen das Christenthum bis zur Verfolgung seiner Bekenner verleiten. Der hl. Gregentius, Erzbischof von Taphar, wurde im J. 520 verbannt; Aretas, Statthalter der Provinz Nagran, mit seiner Gemahlin und seinen Töchtern enthauptet, und so verloren ihr Leben noch 340 Christen, deren Namen in den Kalendern des Morgen- und Abendlandes unterm 24. Oct. stehen. Da riefen die Christen den Kaiser Justin um Schutz an, welcher den Aethiopenkönig Elesbaan anging, mit einem Kriegsheer in Arabien einzufallen und den Thronräuber zu vertreiben. Dieser einige Fürst entsprach den gerechten Wünschen des Kaisers, überfiel und schlug den Tyrannen, verfuhr aber mit großer Mäßigung auf dem feindlichen Boden. Er führte das Christenthum wieder ein, und berief den verbannten hl. Bischof Gregentius zurück, von dem ein Buch in griech. Sprache geschrieben, »Wider die Laster« betitelt, die kaiserliche Bibliothek in Wien aufbewahrt. Bald aber war der gute Fürst dieser Welt überdrüssig, übertrug die Regierung seinem Sohne, auf den er seinen Eifer und seine Frömmigkeit vererbte. Sein Diadem schickte er nach Jerusalem; dann verließ er verkleidet zur Nachtzeit die Stadt und verschloß sich in einem Kloster. Er nahm blos einen Becher und eine Matte mit sich, lebte sofort nur von Brod, zu dem er bisweilen noch ungekochte Kräuter aß und frisches Wasser trank, und wollte nicht anders, wie jeder der übrigen Brüder behandelt seyn. Dort beschloß er auch sein heiliges Bußleben. Das Mart. Rom. führt seinen Namen am oben genannten Tage auf. Der Heilige wird dargestellt als Einsiedler neben einem Crucifixe, unter welchem Krone und Scepter liegen. (But. XV. 534.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 25.
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