[62] S. Emmerius (Emerius, Emereus), Abb. (27. Jan.) Der hl. Emmerius war Abt zu Bannoles, Bisthums Girone in Catalonien. Er ist in Frankreich von Eltern entsprossen, die bereits in Jahren weitvorgeschritten waren und keine Nachkommen mehr erwarteten. Während nun seine hocherfreuten Eltern ihn stets als künftigen Fortpflanzer ihrer Familie betrachteten, machte der fromme Jüngling Emmerius seine Rechnung mit dem Himmel, entfloh aus dem väterlichen Hause, und gedachte mit einem gleichgesinnten Gefährten, Namens Patricus, in der Einsamkeit zu leben. Zur nämlichen Zeit zog ein Fürst (wahrscheinlich Karl der Große) gegen die Saracenen, und nahm Emmerius mit sich. Dieser folgte und leistete dem Heere wunderbare Hilfe. Auf der Rückkehr baute er zu Bannoles ein Kloster, wo sich bald Viele um ihn sammelten, die durch seinen heiligen Wandel wunderbar von Liebe zum Himmlischen und Ewigen entbrannten. – Nach dem Tode ihres Gemahles kam auch seine Mutter Candida, die ihn erst nach langem Suchen gefunden. Sie ging nicht mehr von ihm, und beschloß in einer dem Kloster nahe gelegenen Zelle ihre Tage selig im Herrn. – Gott war fortan mit Emmerius und verlieh ihm die Gabe der Wunder. Mit dieser und seinem engelgleichen Wandel leuchtete er als ein wohlthätiges Licht in Nah und Ferne, bis der Herr seinen treuen Diener zu sich rief. Er wurde in der Klosterkirche begraben. Bucelin schreibt Emerius und Emereus. (Lech.)