Ermengarda

[84] Ermengarda, Herzogin der Bretagne, war eine Tochter des Grafen Fulko von Anjou, und zu Angers 1057 geboren. Sie heirathete im Jahre 1093 den Herzog Alanus von der Bretagne, von dem sie einen Prinzen, Namens Conon, hatte. Ihr Gemahl hatte im J. 1095 das Kreuz genommen und ging nach Palästina, wo er 6 Jahre blieb. Um das J. 1118 Wittwe geworden, baute sie ein Kloster bei Redon, wo ihr Gemahl begraben lag, und zog sich dahin zurück mit einigen Frauen, welche sich der Uebung der christlichen Tugenden ergaben. Im J. 1125 begleitete sie ihren Bruder Fulko von Anjou nach Palästina, da er im Begriffe war, die Tochter des Königs Balduin von Jerusalem, Namens Melisinde, zu heirathen. Während der 9 Jahre ihres dortigen Aufenthalts baute sie die Kirche des heiligsten Erlösers, auf der Stelle, wo Christus [84] die Samariterin bekehrte. Sie kehrte in der Folge auf die Bitten ihres Sohnes Conon nach der Bretagne zurück und stellte sich unter die Leitung des hl. Bernhard. Auf seinen Rath gründete sie das Cistercienserkloster Buzay. Sie starb heiligmäßig in vorgerücktem Alter und wurde bei St. Salvator in Nedon begraben. Unter den Briefen des hl. Bernhard befinden sich zwei an Ermengarda gerichtete. (Mg.)


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Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 84-85.
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