Ethbinus, S.

[92] S. Ethbinus (Egbinus), C. (19. Oct.) Vielleicht von Eth (Ead, Od) = Glück, und win = Gewinner, Sieger; also: Gewinner des Glücks, glücklicher Sieger etc. (Edwin.) – Der hl. Ethbin ist nach Einigen in England, nach Andern aber in Frankreich (in der Bretagne) geboren. Jedenfalls war er noch sehr jung, als er nach Frankreich kam; denn er war erst 15 Jahre alt, als er nach dem Tode seines Vaters Eutin von seiner Mutter Eula dem hl. Bischof Samson von Dol übergeben wurde, unter dessen Leitung der frommsinnige Jüngling schnelle Fortschritte in der Tugend machte. Als Diakon faßte er den Entschluß, die Welt ganz zu verlassen, wozu ihn vornehmlich das Wort der heil. Schrift veranlaßte, das er während der heil. Messe lesen hörte: »Keiner von euch kann mein Jünger seyn, der nicht Allem entsagt, was er besitzt.« Luk. 14,33. Sein geistlicher Vater billigte sein Vorhaben und brachte ihn in die Abtei Taurac, wo er im J. 554 seine Gelübde ablegte und unter die Leitung des hl. Mönches Winwaloäus (frz. St-Guignolé) sich begab. Um das J. 593 aber wurden in einem ausgebrochenen Kriege die Mönche zerstreut, und Ethbin zog mit Anfang des 7. Jahrhunderts nach Irland, baute sich in einem Walde eine Zelle, und brachte in ihr noch volle 20 Jahre zu. Sein heiliges Leben und seine Wunder machten ihn weithin berühmt. Er starb im J. 625, nach Andern im J. 610, in seinem 83. Lebensjahre. Sein Name steht auch im Mart. Rom. am 19. Oct. (VIII. 474.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 92.
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