[130] S. Eustadiola, Abbat. (8. Juni, al. 10. Mai). Diese Heilige war die Tochter eines vornehmen Rathsherrn zu Bourges, führte von Jugend auf ein gottesfürchtiges Leben, und begab sich dann später in den heiligen Stand der Ehe, in welchem sie einen Sohn gebar, Tetradius mit Namen. Nach ihres Mannes Tod baute und zierte sie mit ihrem Besitzthum die Kirchen ihrer Vaterstadt, errichtete ein Nonnenkloster und wurde in demselben zur Abtissin erwählt. Sie enthielt sich 70 Jahre lang des Fleisches und machte einen Blinden sehend. Nach Bucelin, der ihrer am 10. Mai gedenkt, starb sie um das Jahr 696 in dem hohen Alter von 90 Jahren und wurde in der von ihr erbauten Kirche des hl. Paulus begraben. An ihrem Grabe geschahen an Blinden, Lahmen und andern Bedrängten viele Wunder. (II. 132.)