Eustochium, B. (3)

[134] 3B. Eustochium (Smaragda), Abbat. (20. Jan. al. 27. 28. Febr.) Diese hl. Eustochium wurde im J. 1430 zu Messina im östlichen Sicilien geboren. Ihr Vater war aus dem edeln Geschlechte von Calafato, und ihre Mutter aus dem der Colonna. Die Jungfrau war ausgezeichnet an Tugend und Schönheit, weßhalb sie mehrere Große Siciliens zur Ehe begeyrten, aber vergeblich, indem sie aus Liebe zu Jesus, den sie sich zum Bräutigam erkoren, die reichsten Verbindungen ablehnte. Nachdem sie einige Zeit auch den Anforderungen ihrer Eltern unerschütterlich, aber kindlich bescheiden, widerstanden, und selbst Mißhandlungen von ihnen mit wunderbarer Geduld ertragen, erhielt sie Erlaubniß zum Eintritt in das Kloster der hl. Clara in Bassincano. Hier wurde sie bald das Muster ihrer Ordensschwestern. Später erhielt sie von Papst Calixtus III. die Erlaubniß, ein neues Kloster zu stiften, worin die heil. Regel in ihrer ganzen Strenge beobachtet würde. In dem neuen Ordenshause, der »Jungfrauenberg« (Monte-Vergine) genannt, gab sie als Abtissin Beispiele der reinsten Tugend und besonders der zärtlichsten Verehrung gegen das hochheil. Sacrament und die allerseligste Jungfrau Maria. Sie starb am 20. Jan. 1484. Der an ihrem Grabe geschehenen Wunder halber genoß sie bald öffentliche Verehrung, die auch Papst Pius VI. gutgeheißen hat. Ihr Fest wird jetzt am 27. oder 28. Febr. gefeiert. So bei Butler (X. 443). Bei den Bollandisten heißt sie auch »Smaragda«, und setzen diese nach einer alten Quelle ihren Tod in das J. 1491. Am 22. Aug. erwähnen sie nach dem Vorgange eines sicilischen Martyrologiums einer öffentlichen Ausstellung des unversehrten Leibes der Seligen. (Jan. II. 251. Aug. IV. 488.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 134.
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