Ewaldus, SS.

[151] SS. Ewaldus et Ewaldus, Presb. MM. (3. Oct.) Zwei Brüder gleichen Namens aus England, die man, nach der Farbe ihres Haupthaares sie unterscheidend, Ewald den Schwarzen und Ewald den Weißen hieß. Dem Beispiele Willibrords und seiner Gefährten folgend, gingen sie zu den heidnischen Sachsen in Westphalen, um ihnen das Evangelium zu predigen. Als Priester feierten sie täglich das heil. Opfer, denn sie hatten heil. Gefäße und einen geweihten Tisch bei sich, der ihnen als Altar diente. Die Barbaren, welche sie beobachteten, geriethen in Furcht, sie möchten ihren Fürsten dahin vermögen, cem Dienste ihrer Götter zu entsagen, weßhalb sie zuerst den Weißen erschlugen, und dann nach grausamen Qualen den Schwarzen in Stücke hieben, welche Unthaten indessen sie durch ihren Landesfürsten hart büßen mußten. Ihr Tod fällt aller Wahrscheinlichkeit nach in das J. 695, nach Andern 690. Die Leiber der Heiligen, die man in den Rhein geworfen, entdeckte wunderbarer Weise durch einen himmlischen Strahl ein Glaubensprediger, Namens Tilman, und begrub sie auf der Stätte ihres Martyrtodes. Unter dem Frankenherzog Pipin wurden sie nach Köln gebracht, wo sie Erzbischof Hanno im J. 1074 in der St. Cunibertskirche beisetzte. Ihre Häupter schenkte er dem Bischofe Friedrich von Münster, wo sie aber in den stürmischen Tagen der Wiedertäufer abhanden und seitdem nicht mehr zum Vorschein gekommen sind. Die Namen der Heiligen finden sich im Mart. Rom. am 3. October, der entweder ihr Todestag oder ein Tag einer Uebertragung ihrer Reliquien zu seyn scheint. Als Zeichen des Martyrthums gibt ihnen die heilige Kunst Schwerter in die Hand, und entweder hinweisend auf die Auffindung ihrer Leiber durcheinen himmlischen Strahl, oder weil sie die frohe Botschaft verkündeten, die wie ein Licht in die heidnische Finsterniß herniederkam, bringt man einen hellen Schein am Himmel über ihnen an, oder Strahlen, die auf sie herabkommen. (II. 180. But. XIV. 111.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 151.
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