Exuperius, S. (6)

[153] 6S. Exuperius (Exsuperius), Ep. (28. Sept.) Dieser Heilige, der gewöhnlichen Meinung nach ein Aquitanier, bestieg den bischöflichen Stuhl von Toulouse (Tolosa) zu einer Zeit, die sich genau nicht ermitteln läßt. Gewiß ist aber, daß er Nachfolger des hl. Sylvius ist, im J. 404 Bischof daselbst war und im J. 411 noch lebte. Er gehört nach alten glaubwürdigen Zeugnissen zu den ausgezeichnetsten Bischöfen, welche damals die Kirche Galliens erleuchteten. Der hl. Exuperius stand in Briefwechsel mit dem hl. Hieronymus, der ihm besonderes Lob spendet. Vor Allem rühmt er seine sich selbst vergessende hochherzige Wohlthätigkeit gegen die von den durchziehenden Vandalen, Sueven und Alanen hart mitgenommenen Tolosaner, und dann seine hilfreiche Liebe gegen die Einsiedler Aegyptens, Palästina's und Libyens, wobei der hl. Hieronymus die Aeußerung macht, er leide selbst Hunger, um seine Brüder zu speisen, und unterwerfe sich freiwilligen Entbehrungen, um den Bedürfnissen Anderer abzuhelfen. Die Blässe seines Angesichts zeuge von seinem strengen Fasten; seine Armuth aber mache ihn wahrhaft reich. Er verkaufe um der Armen und Gedrückten willen die heil. Gefäße, und trage den Leib Christi in einem Weidenkörbchen, und dessen Blutin einem gläsernen Gefäße. Hieronymus widmete unserm Heiligen seinen Commentar über den Propheten Zacharias, und Papst Innocenz I. beehrte ihn im J. 405 mit einem Antwortschreiben auf eine über verschiedene Punkte der Kirchenzucht von ihm gestellte Anfrage. Sein Andenken feiert auch das Mart. Rom. am 28. September. (VII. 623.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 153.
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