[155] B. Ezzo, Ep. (1. Juli). Dieser sel. Ezzo war zuerst Abt bei St. Peter, dann Bischof von Salzburg, wirkte voll Eifer in seinem Berufe, und als die Kräfte des Leibes abnahmen, oblag er der Beschauung, bis der Herr kam und ihn abrief um das J. 790. (Lech.)
1 Nach Räß und Weis, denen wir hier und in mehreren noch folgenden Angaben gefolgt sind.
2 Sacellum Deiparae ibidem, insigni Basilica ab Eberhardo circumdatum, ipse Pontifex aeternus ac ter maximus solemni ritu consecrare dignatus est.
3 So wird in seinen Acten erzählt. Im Leben der Väter von Butler (Räß und Weis) wird dieses als zweifelhaft dargestellt. (But. X. 72.)
4 Bei Surius wird erzählt, daß der Heilige schon 15 Tage vor dem hl. Weihnachtsfeste gestorben, auf das Gebet der Brüder aber wieder ins Leben zurückgekehrt sei, worauf am 29. December sein Tod erfolgte.
5 Vielleicht hat sich aus Eginon später der Name Egon gebildet, welcher in der Familie der Fürsten von Fürstenberg sehr gewöhnlich ist. Da diese Fürsten im Schwarzwalde begütert sind und der sel. Egino dort besonders verehrt wird, so hat diese Conjectur jedenfalls viel Wahrscheinlichkeit für sich.
6 Diese Geschichte ist es, welche Schiller in seinem schönen Gedichte »der Gang nach dem Eisenhammer« bearbeitet hat, wo die hl. Königin Elisabeth als »Gräfin von Savern« bezeichnet ist.
7 Nach Andern zu Saros-Patak, einer Stadt im Comitat Zemplin.
8 Dieses ist das berühmteste und volksthümlichste der Wunder unserer Heiligen. Ost ist sie von katholischen Malern und Bildhauern mit Rosen in ihrem Mantel dargestellt worden. Noch heute sieht man Rosen in großer Zahl um ihre Kirche zu Marburg und auf der Wartburg selbst.
9 Roch jetzt wird es in Andechs aufbewahrt, dient aber nicht, wie Montalembert berichtet, den drei wunderbaren Hostien zur Einhüllung; nur einmal, als dieselben vergraben wurden, waren sie in dieses Hochzeitgewand eingewickelt.
10 So ist sie namentlich dargestellt in Montalembert's »Leben der hl. Elisabeth etc.« (Uebersetzt von J. Ph. Städtler. Zweite Auflage. Aachen und Leipzig, 1845.) Ein vortreffliches Werk, welches wir bei dieser unserer Arbeit vorzüglich benützt haben.
11 Nach dem Proprium von Regensburg war et wirklich Bischof von Poitiers, obwohl sein Name in dem Verzeichnisse der Bischöfe dieser Stadt sich nicht findet, weßwegen Andere annehmen, er sei nur Chorbischof (Weihbischof etc.) von Poitiers gewesen, was auch wahrscheinlich ist.
12 Sowohl hier als auch in Helfendorf erhoben sich durch fromme Beiträge des dabin wallenden Volkes sehr bald Gebetshäuser. Das Kirchlein bei Aschheim barg einen Stein, den hl. Emmeram im bischöflichen Ornate vorstellend, und war von vier Lindenbäumen umschattet. Gegenwärtig zeigt diesen kostbaren Platz nur mehr eine kleine Feldkapelle, und dieser Ort, ganz nahe an der Isar und nur ein paar Stunden nordöstlich von München, heißt noch heute »St. Emmeram«. In Helfendorf aber wurde die über seinem Martersteine erbaute Kapelle im J. 1752 (gerade 1100 Jahre nach dem glorreichen Tode des hl. Emmeram) abgebrochen und in eine schöne Kirche umgewandelt, welche in neuester Zeit an Umfang und innerer Ausschmückung sehr gewonnen hat. Noch zur Stunde besorgt ein eigener Beneficiat den Dienst dieser Kirche, welche von zahlreichen Wallfahrern immer besucht wird.
13 Helfendorf (Helphingsdors) liegt an der Landstraße, welche heutzutage von München nach Aibling führt, gerade da, wo diese Straße die alte Römerstraße durchschneidet und wo noch eine alte Römerschanze ist. Helfendorf gehört zur Pfarrei Ayng im Decanate Aibling und ist von München etwa 6–7 Stunden entfernt.
14 Die herrliche Abtei wurde nach mehr als 1100jährigem Bestande im J. 1803 aufgehoben und dem Fürsten von Thurn und Taxis überwiesen, welcher sie prächtig herrichten ließ und zu seiner Residenz erwählte. Die schöne Klosterkirche wurde zu einer Pfarrkirche bestimmt.
15 Nach Butler (IV. 183) war die hl. Fanchea Abtissin von Kill-Aine, auf den Gränzen der Grafschaft Meath, und gerührt durch ihre frommen Zusprüche, verließ er die Welt und trat in das Kloster Rosnal unter der Leitung des Abtes Mahnfenns etc.
16 In dem um das J. 1142 angefertigten lateinischen Lebens abrisse, welch er in den Monumentis Boicis (Tom. XIV. pag. 12–14) abgedruckt ist, heißt es »circa Pataviam«, worunter Raderus unrichtig Padua in Italien versteht, indem er Patavia (Passavia = Paßau) mit Patavium (Padua) verwechselte, ebenso wie Manche Brixia (Brescia) mit Brixinum (Brixen) vertauschen.
17 Nach einer andern Version habe der Graf von Bogen, zu dessen Gebiet diese Gegend gehörte, dem sel. Engelmar durch einen Diener täglich ein Mittagmahl gesendet. Der Diener nun, des weiten beschwerlichen)Weges überdrüssig, habe eines Tages den frommen Mann mit einem Beile getödtet.
18 Gegenwärtig umfaßt diese Pfarrei, welche zum Decanate Unter-Viechtach und zur Diöcese Regensburg gehört, mehr als 1200 Seelen. Vom Kloster Windberg ist sie in der Richtung nach Nordost 2 Stunden, vom Markte Bogen 3, von Straubing 5 bis 6 Stunden entfernt, und breitet sich nördlich vom bekannten Hirschenstein, welcher es nur um 5- bis 600 Fuß überragt, in einem weiten Bergkessel aus.
19 Die vollständigste Ausgabe seiner Schriften ist die, welche zu Rom erschienen ist vom J. 1732 bis 1743 in sechs Folianten, unter der Leitung des Cardinals Querini, Bibliothekars des Vaticans, und des Jos. Assemani, ersten Oberaufsehers derselben Bibliothek. Man findet darin den syrischen Text der neuesten Werke des Heiligen nebst der alten griechischen Uebersetzung seiner übrigen Schriften. P. Zingerle hat von 1830 bis 1837 sechs Bände ausgewählter Schriften von ihm übersetzt und herausgegeben.
20 Das alte Formiae (Hormiae, Molae Formianae) ist das heutige Mola di Gaëta, eine Vorstadt der Seestadt und Festung Gasta, welche nach Virgil's Aeneis (VII. 1. 2.) ihren Namen von Cajeta, der dort von Aeneas beerdigten Amme (»Aeneïa nutrix«) erhalten haben soll, und wohin unser heil. Vater Pius IX. am 24. Nov. 1848 von Rom aus sich geflüchtet hat.
21 Nämlich statt Ermo, zusammengezogen aus St. Elmo in Neapel benannt.
22 Nach Menzel (Symb. I. 236) wurde sein Amt und sogar sein Name auf den hl. Petrus Gonzalez übertragen, in dessen Legende sich übrigens nichts auf die elektrische Erscheinung bezieht, der aber ein beim Volke beliebter Heiliger ist. Die Alten haben diese Erscheinung dem Castor und Pollux zugeschrieben, und sie glaubten, wenn man diese Feuerstrahlen sehe, so seien diese göttlichen Zwillinge nahe und brächten Hilfe den von Sturm bedrohten Schiffern.
23 Nach Butler (II. 547) wurde dieses Bisthum Verden (Ferdensis, Verdensis) vom Kaiser dem Karl dem Großen gestiftet; bei der »Reformation« fiel aber der Bischof Georg quo dem Hause Braunschweig von der katholischen Kirche ab und fing an, die lutherische Lehre in seinem Gebiete einzuführen, was sein Nachfolger Eberhard vollendete. Der letzte Bischof Franz Wilhelm bemühte sich zwar, der katholischen Religion in Verden wieder aufzuhelfen, mußte aber wegen des Königs Gustav Adolph seinen Sitz verlassen, worauf dieses Land für immer unter protestantische Herrschaft kam. Jetzt macht dieses Stift als Fürstenthum einen Theil des Königreichs Hannover aus.
24 Im Proprium von Schweden heißt es, er sei geweiht worden zum »Bischof der Kirche, welche Nordhanskog heißt«. Nach Butler (VIII. 57) wurde in dem Orte Nordhans-Kogh nur die Weihe vollzogen. Bei den Bollandisten heißt er ausdrücklich »Bischof von Strengis« (Episcopus Strengensis). Da jedoch Strengis (jetzt Strengnäs) erst später (1291) zu einem Bischofs sitze erhoben wurde, so kann er nur uneigentlich so heißen.
25 Nach dem Proprium von Schweden geschah dieses am Charfreitage (ipso die Passionis Domini).
26 Die erste dieser Antiphonen ad Magnificat lautet so:
Aeschile, flos Praesulum, pater pietatis,
Clericorum speculum, Doctor veritatis,
tuae replet saeculum fama sanctitatis;
junge tuum populum civibus beatis.
27 Vom Hebr. phuc = Loos; phurim. Loose, weil an diesen Tagen (den 14. u. 15. Adar) »das Loos in die Urne geworfen ward«. Noch heutzutage feiern die Juden die Phurimtage (im Februar) mit großer Freude. Nach ihren Rabbinen ist das Trunkenwerden an diesen Tagen keine Sünde etc.
28 Nach Wachter (pag. 1240) heißt Ethel im Angelsächsischen auch, »Vaterland« (von Atta = Vater), und so könnte Ethelbert auch die Bedeutung haben: »Berühmt im Vaterlande etc.«, sowie nach ihm Ethelredus so viel ist als »Berather des Vaterlands etc.« Und ähnlich auch in den folgenden Namen.
29 Wahrscheinlich hat das Buch einige Zusätze erhalten durch einen späteren heil. Verfasser. Die 9 ersten Kapitel und drei Verse vom 10. Kapitel sind noch hebräisch vorhanden; die übrigen Verse des 10. Kapitels und die Kapitel 11–14 haben wir nur in griechischer Sprache.
30 »Non Angli, sed Angeli sunt«, soll er in seiner Freude gesagt haben.
31 Nach Andern von Ethel = Adel, edel, und dred, drud, drot, dhreat = Menge, Volk etc., also: Von edlem Volke etc.
32 Ein von Lille (niederländisch Rysell, Insula), der Hauptstadt des französischen Norddepartements, zwei Stunden entlegener Flecken.
33 Davon kommt εὐχαρισττω = dankbar seyn etc., dann Εὐχαριστία = Dankbarkeit; Dankopfer etc.
34 Trajectus Mosae ist Mastricht, während Utrecht Trajectus Rheni, Ultrajectum etc. etc. heißt.
35 Wahrscheinlich ist nach diesem hl. Eudo jener fromme Priester Eudo benannt, welcher zu Caen in Frankreich im J. 1643 eine Genossenschaft von Weltgeistlichen stiftete, die unter dem Namen, »Eudisten« bekannt ist und vorzüglich den Zweck hatte, junge Kirchendiener zu unterrichten. Dieser Eudo starb zu Caen am 19. August 1680. (But. VII. 159.)
36 D. h. die katholischen, welche lehrten, daß Christus gleichen Wesens (ὁμοοὐσιος) mit dem Vater sei, während die Arianer behaupteten, daß Er ungleichen Wesens (ἀνώμοιος, ἑτεροούσιος), oder doch nur ähnlich im Wesen (ὁμοιούσιος) sei, und somit die Gottheit Christi, das Fundament des christlichen Glaubens, läugneten.
37 Diese Kleidung war im Orient von der weiblichen nicht viel verschieden, wie es zum Theil noch der Fall ist.
38 Conversus, d. i. ein Bekehrter, wurde in der älteren Zeit ein Mönch genannt, weil er sich von der Welt ab- und zu Gott gekehrt hatte; in der späteren Zeit wurden die Laien-Brüder so genannt und heißen noch so in einigen Orden.
39 Auch Berinus, aber nicht Bertin, wie es bei Butler (IX. 207) heißt. S. S. Birinus.
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