Faustinus, S. (2)

[163] 2S. Faustinus, Presb. et Jovita, Diac. (15. Febr.) Die hhl. Faustinus und Jovita waren leibliche Brüder, und stammten aus einer angesehenen Familie von Brescia (Brixia) in der Lombardei, wo sie während der trajanischen Christenverfolgung mit vielem Muthe den Glauben predigten. Als davon Bischof Apollonius, der sich in dieser bedrängten Zeit verborgen hatte, Kunde erhielt, rief er die unerschrockenen Brüder zu sich, und weihete den erstern zum Priester, den zweiten zum Diakon. Bald aber wurden sie verhaftet und von Kaiser Hadrian, der sich eben zu Brescia befand, zu vielen Peinen und zuletzt zur Enthauptung verurtheilt, was um das J. 120 geschah. Im J. 225 wurde zu ihrer Ehre ein Altar errichtet, im J. 246 ein Oratorium gebaut, und im J. 806 brachte man ihre Reliquien in die neuerbaute Kirche des hl. Faustinus major, worin sie im J. 843 an einen andern Ort verlegt wurden. Im J. 1152 wurde den Heiligen eine eigene Kirche geweiht und 1223 ihre Reliquien in ihr beigesetzt. Brescia verehrt sie als seine Patrone. Theile ihrer Reliquien werden auch zu Bologna, Verona und Rom gezeigt. Ihre Namen finden sich in allen Martyrologien, insbesondere im Mart. Rom. Ihre Acten dürften nicht ganz verlässig seyn; das Vorstehende indessen kann keinem Zweifel unterliegen. Im röm. Brevier, wo ihr Fest am 15. Febr. sub ritu simpl. gefeiert wird, wer den ihre ause gestandenen Martern ausführlicher erwähnt, und wird von ihnen gesagt, daß sie auch in Mailand, in Rom und in Neapel gelitten, überall Viele zum christlichen Glauben bekehrt und endlich in Brescia ihr Leben für Christus gegeben haben etc. (II. 805.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 163.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: