[322] 1B. Frowinus, Abb. (27. März). Dieser sel. Frowin war der zweite Abt des Klosters Engelberg in der Schweiz, wohin er von St. Blasien berufen worden war. Während der Streitigkeiten des Klosters St. Blasien mit dem Bischof von Basel hielt er sich wahrscheinlich einige Zeit in Einsiedeln auf, weil mehrere Religiosen von St. Blasien dahin flohen. Er war ein gelehrter, frommer und heiligmäßiger Mann, der das Kloster in sehr guten und blühenden Stand versetzte, wie seine noch vorhandenen Schriften beweisen. Ein besonderer Feind des Müßiggangs ließ er durch seine Religiosen sehr viele Bücher abschreiben, schrieb und verfaßte selbst Werke, z. B. vom freien Willen und über das Gebet des Herrn. Er errichtete die äußern Klostermauern, gab und ließ der Jugend in den verschiedenen Fächern Unterricht geben, sammelte sehr viele heil. Reliquien und lebte mit seinen Religiosen genau nach der heil. Regel. So regierte er glücklich und gottselig vom J. 1143 bis 1178, in welchem Jahre er am 27. Mai den Tod des Gerechten starb und mit Wundern in Engelberg sein Heimgang durch ein feierliches Votivamt gefeiert wird. (I. O.)
Heiligenlexikon-1858: Frowinus (2)