Gemmulus, S.

[369] S. Gemmulus, M. (4. Febr.) Dieser hl. Gemmulus (Hyemulus) wird in Ganna (Canna) bei Varese (im Mailändischen) am Langensee (Lacus major) verehrt. Er war ein Deutscher, der mit seinem Bischofe, dessen Name nicht genannt wird, auf der Reise nach[369] Rom nicht weit von Ganna von Räubern ermordet wurde. Der Vorfall ist merkwürdig genug, um ganz erzählt zu werden. Die Räuber hatten dem Bischofe das Pferd genommen, und Gemmulus ermahnte sie, es um Christi willen zurückzugeben. Sie fragten, ob er um Christi willen auch sterben wolle. »Nichts lieber als dieses!« gab er zur Antwort. Da schlugen sie ihm den Kopf ab; er hob ihn aber wieder auf, setzte ihn auf den Hals und ging mit demselben zum Bischofe, der ihn begrub. Sein Blut rann in eine Quelle, deren umliegende Steine von diesem Augenblicke an immer geröthet sind. Ob und was an dieser Geschichte Wahres ist, haben wir nicht ermitteln können. (I. 566. 567.)


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Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 369-370.
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