Gerius, S.

[407] S. Gerius, Conf. (25. Mai). Der hl. Gerius ist Schutzpatron des Städtchens Monte Santo bei Loretto. Er lebte wahrscheinlich noch im 13 Jahrhunderte. Der Abstammung nach ist er ein Franzose, aus dem Geschlechte der Grafen von Lunel in Languedoc. Bei Migne, wo man sonst mit dem Titel »heilig« nicht sehr sparsam ist, heißt er nur »selig«, wird als jüngerer Bruder Ferdinands bezeichnet und mit dem lateinischen Namen Egirius (frz. B. Géri) genannt (s. Ferdinandus15). Die Bollandisten dagegen vermuthen, der Name Gerius sei eine Abkürzung von Rogerius. Nach ihnen ist seine Lebensgeschichte voll Fabeln: er sei z. B. auf seinen Wallfahrten von Schlangen ernährt worden; eine Bärin habe ihm den Weg nach Rom gewiesen u. dgl. Nur daß er im Ansehen großer Heiligkeit gestanden. nach seinem Tode (und wahrscheinlich auch bei Lebteiten) durch Wunder verherrlicht und vom Volke alsbald als ein Heiliger verehrt worden sei, ist unzweifelhaft. Uebrigens sollen auch bei seinem Tode (wie die Sage von mehreren heil. Pilgrimen berichtet) die Glocken der Abteikirche St. Peter von selbst geläutet haben. Papst Benedict XIV. approbirte im J. 1742 seine Verehrung (VI. 159–161.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 407.
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