Gibrianus, S. (1)

[432] 1S. Gibrianus, Presb. Conf. (8. Mai, al. 16. April, 17. Sept.) Der hl. Gibrian, von Geburt ein Schotte oder Irländer, kam gegen das Ende des 5. Jahrhunderts unter König Chlodwig nach Frankreich, um Goll ungestörter dienen zu können. Auf dieser Reise begleiteten ihn seine 6 Brüder Helanus (7. Oct.), Trasanus (7. Febr.), Germanus und Veranus (3. Dec.), Abranus (25. Juli), [432] Petranus, und seine drei Schwestern Francla, Promptia und Posenna, welche nach Migne Alle als »Heilige« verehrt werden. Angekommen in der Diöcese von Rheims, wies ihnen der hl. Bischof Remigius einsame, nicht sehr weit von einander entfernte Plätze an, so daß ze sich gegenseitig leicht besuchen konnten. Der hl. Gibrian, welcher als Priester das Oberlaupt tiefer Einsiedler-Familie war, nahm sinen Aufenthalt in Cole, wo ihn seine Brüter und Schwestern oft besuchten, um sich durch seine Lehren auf dem Wege der Gottseliqkeit zu vervollkommnen. Durch seinen teil. Wandel und seine Verkündung des göttlichen Wortes führte er viele Bewohner jener Gegenden, unter welchen damals noch viele Heiden waren, zor Erkenntniß und Liebe Jesu Christi. Deßwegen steht sein Andenken dort och immer im Segen, sowie auch in der Diöcese Chalons-sur-Marne (Catalaunum), in welcher nach Migne ein Dorf mit dem Namen St. Gibrien sich befindet. Nach der Ueberlieferung starb er im J. 509. Ueber seinem Grabe zu Cole wurde eine Kirche erenn. und geschahen dort viele Wunder an binden, Gichtbrüchigen, Lahmen und Kranken aller Art. Nach den Bollandisten (Febr. II. 53) übertrug man seine Reliquien später nach Rheims, wo sein Fest am 8. Mai sub ritu simpl. begangen wird. Am 16. April und 27. Sept. werden geschehene Translationen gefeiert. Nach Butler (VI. 242) werden seine Brüder und Schwestern auch öffentlich verehrt. Man zählt in den Bisthümern von Rheims (Remi) und Chalons (Catalaunum) mehrere Kirchen, die dem Gedächtnissse des hl. Veranus, des hl. Helanus, des hl. Trefanus und der hl. Posenna geweiht sind. (II. 300.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 432-433.
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