[463] 2S. Goëricus (Abbo), (19. Sept.), Bischof von Metz, aus einer der vornehmsten Familien Aquitaniens entsprossen, bekleidete anfangs ein hohes Staatsamt und hatte aus glücklicher und frommer Ehe zwei Töchter, Namens Pretia und Victorina. Es traf ihn aber das schwere Unglück, daß er erblindete. In dieser Noth begab er sich mit seinen Töchtern als Wallfahrer zu den Reliquien des hl. Stephanus in Metz und erhielt wunderbarer Weise das Augenlicht wieder. Bald darauf entsagte der hl. Arnulphus3 dem bischöflichen Amte (im J. 625 oder 629), und es wurde nach dem allgemeinen Wunsche der hl. Goericus sein Nachfolger. Er gründete zu Epinal ein Klosterfrauenstift, welchem er seine Tochter Pretia als Abtissin vorsetzte. Sein Leben war sehr streng; oft genoß er zwei, auch drei Tage lang keine Nahrung. Achtzehn Jahre weidete er seine Heerde und starb im J. 647, oder (nach den Bollandisten) 643. Im Mart. Paris. heißt er nach Migne (Dict. iconogr.) auch Gury. Künstlerisch wird er betend dargestellt; vor ihm schwebt ein Engel, einen Schleier mit zwei Augen in den Händen tragend. Die Erklärung des Bildes erhellt aus seinem Leben. (VI. 42.. Mg.)
Heiligenlexikon-1858: Goëricus, S. (1)