[450] 2B. Godefridus, Conf. Ord. Praem. (13. Jan. al. 7. Mai, 25. Nov.) Dieser sel. Sodefridus (Gottfrid) wurde im J. 1907 auf dem westphälischen Schlosse Kappenberg, dem Sitze der Grafen tiefes Namens, qeboren. Sein Vater hieß Gottfrid, Graf von Kappenberg, aus dem Geblüte Karls des Großen; seine Mutter war Beatrix, den deutschen Kaisern aus dem schwäbischen Haue entsprossen. Er wurde durch den Feuereifer des hl. Norbertus, welcher eben den Prämonstratenser-Orden gestiftet hatte, so ergriffen, daß er im J. 1122 sein väterliches Stammschloß in ein Kloster verwandelte und zugleich seine Frau Jutta beredete, die Welt zu verlassen, um in klösterlicher Zurückgezogenheit dem Herrn allein zu dienen. Er stiftete nun drei Prämonstratenser-Klöster: Kappenberg, Varlar und Ilbenstadt oder Ilmstadt in der Wetterau, 5 Stunden von Frankfurt a. M. Nach Butler (XIX. 222) bewog er auch seinen Bruder Otto und seine Schwester Beatrix, sich dem Herrn zu weihen. Schon früher war er wegen seines zarten Gewissens und seiner Frömmigkeit bekannt. Als Mönch wollte er überall der geringste seyn und suchte mit Vorliebe stets die niedrigsten Dienste. Den Namen »Graf« durfte ihm Niemand mehr geben. Wenn er betete oder Gottes Wort hörte, vergoß er reichliche Thränen. Dabei lebte er äußerst streng und genoß beinahe nichts als Brod und Wasser. So starb er der Welt, bevor er sie verlassen mußte. Ueber nichts freute er sich mehr, als über die Nähe der Todesstunde: »O käme sie doch[450] bald,« seufzte er oft, »die Stunde unsers Hingangs; o Herr mein Gott, bereite mich auf diese Stunde!« Endlich erkrankte er auf dem Wege nach Magdeburg, wohin ihn der hl. Norbert gerufen hatte, im Kloster zu Ilmstadt, bat noch einmal seine Mitbrüder, wenn er sie etwa beleidigt oder geärgert hätte, in aller Demuth um Verzeihung und bereitete sich zum Tode. Als er in den Zügen lag, rief er aus: »Nun kommen sie, die Boten des Herrn, meines Schöpfers,« worauf er, 30 Jahre alt, am 13. Jan. 1127 in Gott selig verschied. Schon 11 Jahre nach seinem Hinscheiden schrieb von ihm Bischof Wernher von Münster, »er sei im Rufe der Heiligkeit gestorben«. Einige Martyrologien nennen ihn »deilig«, andere »selig«. In Spanien wurde sein Fest in den Klöstern seines Ordens ritu seaod. begangen. Auf Abbildungen hat er, wohl als Anspielung auf seine Wohlthätigkeit gegen die Armen, eine Schüssel mit Broden (Hack, S. 320). Auch sieht man ihn, in Todesbetrachtung versunken, eine Krone und andern Schmuck zu seinen Füßen. (I. 834.)
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