Godo, S. (2)

[460] 2S. Godo (Gao), Abb. (26. al. 28. Mai, 24. Juli, 19. Oct.) Dieser hl. Godo war Gründer und Abt des Klosters St. Pierre d'Oise bei Auge (S. Petri in augia) in der Champagne, aus einem vornehmen Geschlechte bei Verdun geboren, ein Neffe des hl. Abtes Vandregisil von Fontenelle, und wirt nach Butler (IX. 612) gegen die Pest angerufen. Er lebte in der zweiten Hälfte des 7. Jahrhunderts, und kam unter dem Pontificate des hl. Vitalianus (vom J. 656 bis 671) nach Rom, um sich von demselben [460] für die neu erbaute Kirche Reliquien zu erbitten. Sein Kloster kam nach dem alten »Heiligen-Lexikon« bald zu großer Blüthe, indem es gegen 300 Mönche zählte; es ist aber zweifelhaft, ob Fontenelle oder St. Pierre d'Oise solchen Zuwachs erhielt; wir möchten das erstere, unter dem hl. Vandregisil stehende darunter verstehen, während nach Lechner wirklich das Kloster Oy so viele Mönche in sich schloß. Sonst ist aus seinem Leben nichts bekannt, und auch sein Todesjahr kann mit Sicherheit nicht angegeben werden. Aus dem Umstande, daß er im Bisthum Troyes gegen die Pest angerufen wird, ist vielleicht ein Schluß auf seine mächtige Fürbitte in ansteckenden Krankheiten auch bei seinen Lebzeiten gestattet. Die Mönche von Fontenelle ehrten sein Andenken am 24. Juli und begingen seine Translation am 19. Ort. In andern Verzeichnissen steht sein Name auch am 26. u. 28. Mai. (VI. 444–446.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 460-461.
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