[471] Goriun, ein Schüler des Patriarchen Isaak und des hl. Mesrop, war einer der eifrigsten Mitarbeiter des Letzteren in Verbreitung und Befestigung des Christenthums in Armenien und Georgien, wo er, seiner eigenen Angabe zufolge, auf einen bischöflichen Sitz gelangte. Nach Erfindung der armenischen Schriftzeichen ging er mit dem Priester Leontes nach Constantinopel, um griechische Schriften ins Armenische zu übersetzen. Dort trafen sie vier andere Armenier, die zum gleichen Zwecke dahin gekommen waren, nämlich Johannes und Arzan, Joseph und Esnig (Esnag), an die sie sich anschlossen und dann mit vielen wichtigen Schriften in ihre Heimat zurückkehrten. Goriun ist wohl der ausgezeichnetste jener sechs Targmanitschk (Uebersetzer), welche im 5. Jahrh. die armenische Literatur begründeten. Die einzige von ihm bekannt gewordene Schrift ist eine Lebensbeschreibung des hl. Mesrop. (W. W. K.-L. IV. 574.)