[528] B. Grimo, (2. al. 4. März), der zweite Propst des Prämonstratenser-Klosters Ursberg109 im Bisthume Augsburg, wird zuerst erwähnt in einer Bulle vom 12. April 1139, worin Papst Innocenz II. das Kloster Ursberg in den besonderen Schutz des apostolischen Stuhls nimmt etc. Grimo wird gerühmt wegen seiner Frömmigkeit, Sittenreinheit und Weisheit. Seine Leitung erhob das neue Stift zu schöner Blüthe und erwarb ihm Ansehen auch in weiter Ferne. Daher kam es, daß der hl. Bischof Otto von Bamberg das nach Hund (Metrop. Salisb. Hl. 5) im J. 1002 für regulirte Kanoniker neugegründete und im J. 1009 von dem hl. Kaiser Heinrich II. dem Bisthum Bamberg untergebene, auf einem Hügel nahe bei Osterhofen an der Donau in der Diöcese Paßau gelegene uralte Kloster Osterhovium im J. 1138, wo es aus der Asche wieder neu entstand, mit Prämonstratensern aus Ursberg bevölkerte, bis man es im J. 1783 aufhob und seine Einkünfte dem neu zu errichtenden weltlichen adelichen Damenstifte in München zuwendete. (Seit dem J. 1858 besteht dort ein Institut der »Englischen Fräulein«). Auch Bischof Otto von Freising warf seine Augen dahin, als er im J. 1140 das alte zerfallene Kloster Schäftlarn, welches seit dem J. 1845 den »Englischen Fräulein« gehört, wieder aufrichtete und im J. 1141 bei Freising das Kloster Neustift (Nova cella) gründete, wie auch Corb. Khammin seiner Hierarchia Augustana (III. 496) kurz angibt, wo übrigens noch die Notiz vorkommt, daß der sel. Grimo im J. 1142 sein abgebranntes Kloster Ursberg ganz restaurirt habe. Wie bei Papst und Bischöfen, so stand unser Grimo auch bei [528] den Kaisern Conrad III. und Friedrich I. in großem Ansehen und wurde von ihnen bei mehreren Gelegenheiten ausgezeichnet. Endlich starb er im J. 1173 und zwar, wie das Todtenbuch des Klosters Ursberg bestimmt angibt, am 2. März. Nach den Bollandisten. welche ihn am 4. März (I. 299) haben, kommt er in einem Verzeichnisse der »Seligen« seines Ordens vor, und später (Jun. I. 901) sagen sie von ihm, daß die Prämonstratenser zu Antwerpen einen Theil seiner Reliquien von dem spätern Abt Vitus erhielten und ehrfurchtsvoll nach Antwerpen übertrugen. Auch bei Khamm (l. c.) ist er als »selig« bezeichnet. Hier findet sich auch eine Sage, welche wir jedoch nach Steichele geben wollen: »Grimo, ein besonderer Verehrer des Leidens Jesu, genoß nämlich jedesmal am Charfreitage außer bloßem Wasser keine andere Nahrung. Einmal sandte er an diesem Tage den Diener mit einem Kruge an den Brunnen, um Wasser zu schöpfen; der Diener kam zurück und goß aus dem Kruge vor seinem Herrn, doch nicht, wie dieser gewünscht und erwartet hatte, Wasser, sondern Wein. Er wird wieder zum Brunnen gesendet, und wieder entfließt dem Kruge zum Staunen des Dieners Wein statt des Wassers. Gutmüthig sieht Grimo in diesem Vorgange einen gut gemeinten Trug des Dieners, der den Herrn, statt ihm Wasser zu reichen, mit Wein stärken will, und nochmal sendet er ihn daher zum Brunnen, doch zum dritten Male kommt der Krug mit Wein gefüllt zurück, und staunend sieht es Grimo, staunend erkennt keine Umgebung das Wunder, das der Herr an seinem Leidenstage dem treuen Diener erzeugte. Ehrerbietig bewahrten die Brüder dieses gläserne Trinkgefäß und bei der einfachen Mahlzeit am Charfreitag machte dieser, mit Wasser gefüllt, bis in die letzten Zeiten des Stiftes die Runde am Klostertische und vom Abte bis zum geringsten Bruder trank Jeder, bevor er einen Bissen kostete, erst einen Trunk Wassers aus Grimo's ›ehrwürdigem Becher‹«. †