Grimoaldus, S. (2)

[529] 2S. Grimoaldus, Presb. Conf. (29. Sept.) Dieser hl. Grimoald war ein Priester zu Ponte-corvo (Pons curvus), einer im Königreich Neapel liegenden, aber zum Kirchenstaate gehörigen Stadt, wo er im Anfange des 12. Jahrhunderts lebte. Nach den Bollandisten (Sept. VIII. 184) gibt Philippus Ferrarius, gestützt auf Baronius, diesen hl. Grimoald im Verzeichnisse der Heiligen Italiens aus alten Urkunden der Kirche von Aquino mit folgenden Worten an: Der Priester Grimoald war ein Engländer von Geburt. Dieser machte mit seinen Brüdern, dem hl. Fulcus1 und dem hl. Eleutherius8, eine lange Wallfahrtsreise, auf welcher er in Rom die heil. Stätten andächtig besuchte, zuletzt aber mit seinen Brüdern nach Latium, oder vielmehr an die Gränzen Latiums und Campaniens bei Aquino kam. Da jedoch der hl. Fulcus bei Ceperanum und der hl. Eleutherius bei Arcanum gestorben waren, blieb der hl. Grimoald zu Fregellä (heut zu Tage Ponte-corvo), wirkte dort einige Wunder und starb dann am 29. Sept. Er wurde in der Hauptkirche beigesetzt, und wird sein Fest am 29. Sept. sehr feierlich begangen. – Diesem fügt der Bollandist Suysken aus anderen Quellen noch bei, der hl. Johannes der Täufer habe zu Aquino einen besessenen Mann durch seine Erscheinung geheilt und ihm befohlen, zu dem Erzpriester Grimoald zu gehen, sich in den drei Werken (Beten, Fasten und Almosengeben) unterrichten zu lassen und ihn zu ermahnen, dem hl. Johannes zu Ehren eine Kirche zu bauen. Der Grundstein wurde wirklich gelegt im J. 1137, woraus man am besten die Zeit abnehmen kann, zu welcher der hl. Grimoald lebte. Der hl. Fulcus1 wird am 22. Mai zu Santo Padre, einem in der Nähe von Aquino und Ceprano gelegenen, den Bollandisten nicht bekannten Städtchen, und der hl. Eleutherius8 zu Arce (Arcanum) am 29. Mai verehrt. Schließlich bemerkt Suysken, es sei nicht gewiß, daß der hl. Grimoald aus England und ein Bruder der so eben genannten Heiligen gewesen sei. Uebrigens steht sein Name auch im Mart. Rom. am 29. Sept. (VIII. 184.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 529.
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Heiligenlexikon-1858: Grimoaldus, S. (1)