Gualla, B.

[532] B. Gualla, Ep. (3. Sept.) Geboren in Bergamo (nicht in Brescia) aus der adeligen Familie der Romanoni, war der sel. Gualla, welcher auch Guala, Wala und Gaula geschrieben wird, mitten in den Studien begissen, als der hl. Dominicus in Bergamo predigte, bei welcher Gelegenheit er sich durch die göttliche Gnade berufen fühlte, Mitglied des neuen Ordens zu werden. Er gründete darauf selbst neue Ordenshäuser, zuerst in Bologna bei St. Agnes, und dann in Brescia. (im J. 1220 oder 1221). Als Prior des neuen Klosters erwarb er sich nach Marchese (V. 16. 17) durch seine Tugenden so großes Vertrauen, daß auf seine Verminlung zwischen den Bolognesen und Modenesen, die mit einander im blutigen Kampfe lagen, ein Gottesfriede auf 10 Jahre zu Stande kam. Der Tod des hl. Dominicus war ihm zu derselben Stunde, da er eintrat, durch göttliche Offenbarung in einer Vision bekannt gewor. den. Zum Bischofe von Brescia erwählt, nahm er zwar im Jahr 1228 die gefürchtete Würde auf besondern Wunsch des Papstes Gregor IX. an, resignirte aber im J. 1239 oder 1242 wieder und lebte bis zum j. 1244 im Ordenshause der Vallumbrosaner zu Astino, nicht weit von Bergamo, beständig betrachtend, betend und büßend. In der Kirche dieses Klosters befindet sich beim Altare des hl. Martinus seine Grabstätte und sein Bildniß. daneben eine marmorne Tafel, welche die Inschrift trägt: Beatus Gualla Episcopus, cujus ossa hac in ara quiescunt. (I. 773.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 532.
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