[540] S. Gudwalus, Ep. (6. Juni, al. 3. Dec. 22. Febr.) Der hl. Bischof Gudwalus,118 von Geburt ein Britte vornehmer Abkunft, verzichtete um Gottes willen auf Ehren und Reichthümer und wurde Mönch, als welcher er auch Priester ward und sogar zur bischöflichen Würde hinanstieg. Seine Geburtsstätte wird von seinem Biographen nicht angezeigt; es wird nur gesagt, er sei in Britannien (Britanniae finibus) geboren.119 Ebenso wenig ist der Ort genannt, wo er als Bischof lehrte und wirkte. Doch muß derselbe sich nicht ferne von der Meeresküste befunden haben. Unter seinen Wundern wird namentlich die Heilung einer Stummen hervorgehoben. Ueberhaupt könnte er der britische Thaumaturgus genannt werden. Seine Geschichte ist aber noch sagenhafter und dunkler, als die des Wunderthäters von Neucäsarea. Jetzt noch ruft man ihn zur Zeit der Dürre um Regen an. Seine und des hl. Berlutphus Reliquien wurden erst nach Montreuil in der Picardie übergetragen, ruhen aber nun zu Gent (Gandavum) bei St. Peter. Er ist öfter und erst kürzlich noch in dem Werke von Migne mit dem hl. Bischof Gurvallus von St. Malo verwchselt [540] worden. (S. S. Gurvallus.) Nach Bucelin wurde jene Uebertragung am 3. Dec. gefeiert. Nach Menzel (Symb. II. 258) fiel er unter die Näuber, bewirkte aber durch sein Gebet, daß sie einander Alle selbst ermordeten. (I. 728–748.)