Guntherus (3)

[587] 3Guntherus (Guntharus, Guntharius), Ep. (31. Dec.) Dieser Gunther war Mönch von St. Emmerant in Regensburg und wurde durch Kaiser Otto I. zum Bischof von Regensburg erhoben, als welcher er übrigens nur 6 Monate regierte. Von einer schweren Krankheit ergriffen, fühlte er, daß sein Tod nahe. Er ließ also den Boden mit Asche bestreuen und sich auf denselben legen, wo er unter Thränen der Zerknirschung im J. 938 starb. Bei Lechner führt er den Titel »ehrwürdig«. Auch Bucelin nennt ihn. In Hundii Metr. Salisb. (I. 129) wird er unter dem Namen Guntharius als der 11. Bischof von Regensburg bezeichnet, und seine Erhebung so erzählt: Kaiser Otto befand sich eben in Regensburg, als der bischöfliche Stuhl erledigt war. Da erhielt er nun im Traume die Mahnung, daß er zum Bischofe den erwählen solle, der ihm am folgenden Tage zuerst im Kloster begegnen würde. Als er nun bei Tagesanbruch zum Kloster kam, und Günther ihm das Thor öffnete, fragte ihn der Kaiser, was er ihm geben wolle, wenn er ihn zum Bischofe mache, worauf Günther lächelnd erwiderte: »Meine Schuhe«. Hierauf eröffnete der Kaiser den übrigen Brüdern seinen Traum und erwählte ihn dann unter Zustimmung des Klerus und des Volkes zum Bischofe, als welcher er jedoch nur 30 Wochen regierte und nach seinem Tode zu St. Emmeram begraben wurde. (Lech.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 587.
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