Gurdanius, S.

[590] S. Gurdanius, Erem. (16. Oct.) Det hl. Gurdanius, auch Gurdanus, Gordanius. Gordanus, Gurdonius, Gordianus, Gurdinellus, Gurdiellus, Guardimellus, Curdimelus, Gordavius, frz. St-Gourdaine, Goraaa, Gourdinele und Gordiel genannt, wurde seit undenklichen Zeiten als S. Gurdinellus zu Douai und als S. Gurdanius zu Achin verehrt. Er lebte nach den Bollandisten vor der Mitte des 9. Jahrhunderts, da um diese Zeit schon seine Verehrung bestand; nach Migne hätte er erst im 11. Jahrhunderte gelebt. Er soll im ehemaligen Hennegau auf einer Insel des Nebenflusses Scarpe, Namens Achin oder Anchin (Aquaecincium, Aquiscinctium), ein Kirchlein gebaut und wie ein Einsiedler gelebt haben. Dort soll er gestorben und begraben, dann aber durch einen gewissen Sicherus nach Douai übertragen worden [590] seyn. Dieser Sicherus nun und Waltherus, zwei Adeliche jener Gegend, stifteten mit Erlaubniß des Bischofs Gerard II. von Cambrai bei dem Kirchlein, wo der Heilige lebte, ein Kloster nach der Regel des hl. Benedictus. Nach Migne wäre dieß im Jahr 1079 geschehen; auch wäre der Leib des Heiligen zuerst nach Soissons und dann erst nach Douai übertragen worden. Bei den Bollandisten werden mehrere Translationen aufgeführt; sein Grab aber und sein Bild zu Douai wurden im J. 1795 zerstört, da man die Kirche des hl. Amatus einriß und einen mit Bäumen bepflanzten Platz an der Stelle anlegte. Von Achin waren schon zur Zeit der Bollandisten nur Ruinen vorhanden. (VII. 1100.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 590-591.
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