Guthagonus, S.

[592] S. Guthagonus (Guthago), Conf. Erem. (3. Juli, al. 1. Oct.) Die Geschichte dieses Heiligen ist in tiefes Dunkel gehüllt. Er soll König in Schottland oder Irland gewesen seyn und nach Einigen unter dem Kaiser Diocletian, nach Andern aber viel später, ungefähr um die Mitte des 8. Jahrhunderts, gelebt haben. Dieses Letztere ist das Wahrscheinlichere. Darüber sind die Quellen einig, daß der Heilige in freiwilliger Armuth und großer Heiligkeit zuerst in einer Einöde bei Knocke, hernach aber bei Oostkerke (am Caat von Brügge nach Sluys) gelebt habe. Als seine Genossen werden Ghillo (Gillo) und Gildnisus (S. 432 u. 438), manchmal auch eine Schwester, Namens Macra genannt; sie sind jedoch alle mit einander nicht hinreichend beglaubiget. Da an seinem Grabe viele Wunder geschahen, erhob Bischof Gerard von Tournay im J. 1059 die Reliquien des Heiligen, [592] welcher Erhebung nach den Bollandisten (Apr. II. 588) auch der sel. Abt Idesbaldus beiwohnte. Jetzt soll nur mehr ein Zahn von ihm aufbewahrt werden, das klebrige aber verloren gegangen seyn. Ein anderer Erhebungstag wird auf den 1. Oct. 1444 angegeben. (Jul. I. 668–670.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 592-593.
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