[603] S. Hathebrandus (Hatebrandus), Abb. (30. Juli, al. 7. Jan.) Die Eltern des hl. Hathebrandus waren friesländische Eheleute, arm, aber ehrlich und fleißig. Sein Vater Alundo soll, wie die Legende sagt, im Sinne gehabt haben, wegen lang dauernder Unfruchtbarkeit sich von seiner Frau zu trennen, ward aber durch ein Traumgesicht bewogen, bei ihr zu bleiben. Er bereute es nicht, denn sein bald darauf ihm geborner Sohn Hathebrandus gab früh schon Proben seiner nachmaligen Größe. Zwar verlor er bald seine Eltern. Da suchte er um die Aufnahme im Kloster St. Paul zu Utrecht nach und erhielt sie. Von ihm wurde das klösterliche Leben in Friesland, wo nicht eingeführt, doch neu begründet. Er ward Abt in Olden-Clooster (altes Kloster) bei Appingadam in Holland (Friesland), in welche Würde er 1183 feierlich eingeführt wurde. (Vorher hatte der Ort Feldwerth geheißen.) Er stand seinem [603] Amte in aller Würde vor und förderte das fromme, der Welt abgestorbene, in Gott verborgene Leben in sich und in Andern. Er starb im wohlbegründeten Rufe der Heiligkeit im J. 1198. In Olden-Clooster wurde er seit undenklichen Zeiten verehrt. Die Reliquien aber wurden von den Nonnen, die noch übrig waren (denn es hatte ein Manns- und ein Frauenkloster [Benedictiner-Ordens] dort bestanden), vor den Häretikern gerettet und zu einem Bürger in Appingadam gebracht. Von da kamen sie im J. 1620 in das Kloster St. Salvador in Antwerpen. Beim Volke in Friesland war jedoch zu des Bollandisten J. B. Sollerius Zeiten das Andenken des Heiligen ganz erloschen. Diese letzte Uebertragung wird am 7. Jan. gefeiert. Die Bollandisten behandeln ihn aber am 30. Juli, als seinem Todestage. (VII. 161–167.)